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Topic: Corona, Russland vs. EU bzw. Amerika etc. - page 5. (Read 5169 times)

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...
(Wie die Russen Putin loswerden, und vor allem wer ihn beerben soll, ist eine andere Frage ... - solche Leute wie Schirinowski oder Sjuganow dürften fast noch schlimmer sein ...)

Das ist mir von einigen Tagen wieder in den Sinn gekommen... wer, wie, wann?
Jedenfalls hat sich die Sache mit Wladimir Schirinowski schonmal erledigt.

NZZ: https://www.nzz.ch/international/russland-wladimir-schirinowskis-tod-ist-das-ende-einer-epoche-ld.1678325

Wer fällt mir auf die Schnelle ein? Walerie Solowei, Nikolai Platoschkin;
Bei solchen potentiellen Kandidaten muß man natürlich auch immer erstmal ein Fragezeichen machen und sich mit den einzelnen Positionen beschäftigen. Oft sind die nicht so einfach zu erfahren.
Bei Nawalny bsw. gefallen mir etliche nationalistische Themen, auch im Hinblick auf die Ukraine, Georgien etc. nicht wirklich. Keine Ahnung, ob diese mittlerweile revidiert sind.
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Besonders interessant fand ich den Verweis auf die Gallup-Umfrage "Würden Sie für ihr Land kämpfen?". Während in Russland 59% der Befragten mit ja antworteten, waren es in Deutschland nur 18%.
Eine Umfrage zum "Verzicht auf eigenen Wohlstand für andere" würde wohl ein ähnliches Ergebnis bringen. Hinzu kommen noch Begriffe wie Patriotismus, Stolz auf sein Land, Opferbereitscheift et cetera. Das gibt es hier ja fast nicht mehr. Das findet man in Israel, vielleicht noch in Amerika und Osteuropa. Während meiner Militärzeit in Deutschland war "Soldat sein" hier bei großen Teilen der Bevölkerung verpöhnt, man wurde schräg angeschaut, es gab keinen Respekt. Das hat aber alles auch mit dem Thema Leidensfähigkeit für eine Sache, mit der inneren Einstellung zu tun. Und deshalb ist in Russland die Zustimmung zu Putin, nicht unbedingt zum Krieg, aber eben zum Präsidenten in den letzten Wochen wieder gestiegen. Deshalb sehe ich die Leidensfähigkeit der europäischen Bevölkerung, insbesondere der westeuropäischen, deutlich geringer an als die der Russen.

Es kommt ja nicht von ungefähr, daß unser Wirtschaftminister von sozialen Verwerfungen redet, wenn es um die Sanktionen im Energiesektor geht. Das ist ein direkter Verweis auf die vermeintliche Leidensfähigkeit der Bevölkerung, auf einen eventuellen Rückgang beim Rückhalt innerhalb der Bevölkerung zum Thema Sanktionen.


Habe den Bericht auch als interessant gefunden, wie du bereits erwähnst auch zu Gallup Umfrage, denke das deckt sich ganz gut mit der Realität. Auch der dritte Bericht zur Energie Unabhängigkeit von Russland, aber das würde eher in den anderen Threads passen.

Bei der Leidensfähigkeit der Europäer passt Berthold Brecht ganz gut.



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Gerade gesehen, wir hatten hier einmal das Thema Leidensfähigkeit der Russischen Bevölkerung und wem die Sanktionen trifft. Kommt hier auch hin das es fast nur die Russische Mittelschicht trifft die vermutlich eher gering im Gegensatz zu unserer ist.

Quote
Wirtschaftskrieg mit Russland: Wer hält die Sanktionen länger durch?

Die Sanktionen, die Europa über Russland verhängt, haben auch einen Bumerang Effekt: Es droht ein Wirtschaftskrieg mit schwerwiegenden Folgen - vor allem für Energieversorgung und Rohstoffpreise. Wie betrifft das die Menschen in Russland und in Europa? Wie viele Einbußen können sie verkraften und wo sind die Belastungsgrenzen? Wie gehen die Menschen und die Unternehmen mit diesen Sanktionen um? Bericht: Hans Hrabal, Werner Jambor, Paul Krisai
https://tv.orf.at/program/orf2/eco210.html

Besonders interessant fand ich den Verweis auf die Gallup-Umfrage "Würden Sie für ihr Land kämpfen?". Während in Russland 59% der Befragten mit ja antworteten, waren es in Deutschland nur 18%.
Eine Umfrage zum "Verzicht auf eigenen Wohlstand für andere" würde wohl ein ähnliches Ergebnis bringen. Hinzu kommen noch Begriffe wie Patriotismus, Stolz auf sein Land, Opferbereitscheift et cetera. Das gibt es hier ja fast nicht mehr. Das findet man in Israel, vielleicht noch in Amerika und Osteuropa. Während meiner Militärzeit in Deutschland war "Soldat sein" hier bei großen Teilen der Bevölkerung verpönt, man wurde schräg angeschaut, es gab keinen Respekt. Das hat aber alles auch mit dem Thema Leidensfähigkeit für eine Sache, mit der inneren Einstellung zu tun. Und deshalb ist in Russland die Zustimmung zu Putin, nicht unbedingt zum Krieg, aber eben zum Präsidenten in den letzten Wochen wieder gestiegen. Deshalb sehe ich die Leidensfähigkeit bzw. die Leidenswilligkeit der europäischen Bevölkerung, insbesondere der westeuropäischen, deutlich geringer an als die der Russen.

Es kommt ja nicht von ungefähr, daß unser Wirtschaftminister von sozialen Verwerfungen redet, wenn es um die Sanktionen im Energiesektor geht. Das ist ein direkter Verweis auf die vermeintliche Leidensfähigkeit der Bevölkerung, auf einen eventuellen Rückgang beim Rückhalt innerhalb der Bevölkerung zum Thema Sanktionen.


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Wird jetzt vermutlich auch so umgesetzt mit zusammengezogenen Kräften.

https://www.diepresse.com/6122718/oberst-reisner-russland-setzt-auf-einen-sieg-am-9-mai

Quote
Der Abzug der russischen Truppen aus dem Großraum Kiew dient nach Einschätzung von Oberst Markus Reisner dem Ziel, einen Großteil der ukrainischen Streitkräfte im Osten einzukesseln und zu vernichten. Anstatt an vier Fronten anzugreifen, soll nun durch eine Schwergewichtsbildung im Donbass eine Entscheidung herbeigeführt werden. Die vor zehn Tagen begonnene Umstrukturierung der russischen Truppen werde wahrscheinlich dieses Wochenende abgeschlossen sein.

Wahrscheinlich.
Wobei die Optionen nun nicht mehr ganz so einfach zu sein scheinen wie noch zu Beginn des Krieges.
Die Russen haben bei Kiew und an den direkten Kampflinien recht hohe Verluste erlitten. Beobachter gehen von 30% - 50% bei den Truppen aus, die direkt an der Fontlinie in den ersten Angriffswellen standen. Neben den 12.000 bis 14.000 Toten rechnet man mit bis zu 30.000 verletzten bzw. kampfunfähigen Soldaten.
Mark Hertling ist sogar der Meinung, daß diese Truppenteile so gut wie erledigt sind.
Es wäre durchaus möglich, daß die Russen viele dieser Truppenteile durch noch unerfahrene Wehrpflichtige ersetzen müssten.

Andererseits hätten sie im Osten deutlich bessere Möglichkeiten, ihre Nachschublinien zu schützen. Und auch die unerwartet hohen Verluste bei den Gerätschaften wie Panzern sind wohl nocht zu ersetzen.

Hier mal eine Einschätzung des britischen Militärstrategen und Historikers Lawrence Freedman: The Russo-Ukraine War: Phase Two

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"Die Wahrheit ist das erste Opfer des Krieges" und danach die Zivilisten.

Interview vom Präsident Ärzte ohne Grenzen die auch vor Ort sind.

Präsident von Ärzte ohne Grenzen: "In der Ukraine ist die Wahrheit ein Hauptopfer"

Edit:

Ich glaube, Buchi-88 hatte ebenfalls das Szenario im Kopf.

Wird jetzt vermutlich auch so umgesetzt mit zusammengezogenen Kräften.

https://www.diepresse.com/6122718/oberst-reisner-russland-setzt-auf-einen-sieg-am-9-mai

Quote
Der Abzug der russischen Truppen aus dem Großraum Kiew dient nach Einschätzung von Oberst Markus Reisner dem Ziel, einen Großteil der ukrainischen Streitkräfte im Osten einzukesseln und zu vernichten. Anstatt an vier Fronten anzugreifen, soll nun durch eine Schwergewichtsbildung im Donbass eine Entscheidung herbeigeführt werden. Die vor zehn Tagen begonnene Umstrukturierung der russischen Truppen werde wahrscheinlich dieses Wochenende abgeschlossen sein.
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Gerade gesehen, wir hatten hier einmal das Thema Leidensfähigkeit der Russischen Bevölkerung und wem die Sanktionen trifft. Kommt hier auch hin das es fast nur die Russische Mittelschicht trifft die vermutlich eher gering im Gegensatz zu unserer ist.
Ich weiß nicht, wie du darauf kommst oder Mittelschicht formulierst (à la Merz?  Huh, dann vllt ja) aber hauptsächlich trifft es in Russland die wohlhabenderen Bevölkerungsschichten, die mittleren eher wenig und die niedrigen praktisch garnicht.
Das liegt daran, dass die Versorgung in Russland grundlegend anders ist, als im globalisierten, vernetzten Westen (Europa / USA): https://www.topagrar.com/markt/news/russland-sieht-sich-bei-grundnahrungsmitteln-voellig-autark-12862975.html

Tatsache ist halt auch, dass die ländlichen Teile Russlands teilweise sehr heruntergewirtschaftet sind und das Vermögen / Wohlstand sehr ungleich verteilt ist.
Bis auf die großen Metropolen, wie Moskau und St. Petersburg etc., wo es dann halt keinen Mägges oder Starbucks mehr gibt, ändert sich im ländlichen Umfeld demnach wenig.
Was natürlich dann nicht mehr offen hat ist der Rolex-Laden und andere gehobene Geschäfte, die generell vom Westen bezuschusst werden. In diesem Sinne könnte gerade das ein wichtiger Punkt sein, wenn in diesen Bevölkerungsschichten die Akzeptanz gering ist, auf die Rolex oder Starbucks verzichten zu müssen.  Tongue
Zum anderen treffen die Sanktionen neben der Oberschicht und der gehobenen Mittelschicht auch die Waffenindustrie (Chips) etc., woran einiges dran hängt (z.B. Luftfahrt).

Gerade gesehen, wir hatten hier einmal das Thema Leidensfähigkeit der Russischen Bevölkerung
Die "Leidensfähigkeit" der europäischen Bevölkerung sehe ich als kein Problem an. Gerade mit der abnehmenden Corona-Problematik in der warmen Jahreszeit. Das ist ja aktuell jammern auf hohem Niveau.

Fragt sich nur, wie es mit der Leidensfähigkeit der ukrainischen Bevölkerung aussieht...
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Gerade gesehen, wir hatten hier einmal das Thema Leidensfähigkeit der Russischen Bevölkerung und wem die Sanktionen trifft. Kommt hier auch hin das es fast nur die Russische Mittelschicht trifft die vermutlich eher gering im Gegensatz zu unserer ist.

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Wirtschaftskrieg mit Russland: Wer hält die Sanktionen länger durch?

Die Sanktionen, die Europa über Russland verhängt, haben auch einen Bumerang Effekt: Es droht ein Wirtschaftskrieg mit schwerwiegenden Folgen - vor allem für Energieversorgung und Rohstoffpreise. Wie betrifft das die Menschen in Russland und in Europa? Wie viele Einbußen können sie verkraften und wo sind die Belastungsgrenzen? Wie gehen die Menschen und die Unternehmen mit diesen Sanktionen um? Bericht: Hans Hrabal, Werner Jambor, Paul Krisai
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Eine Krisenvorsorge macht man ja nicht mal eben durch 1-2 Extraeinkäufe. Da gehört schon etwas mehr dazu. Die Regierung bzw. das BBK empfiehlt abhängig von der Situation sogar mind. 10 Tage. Und Essen ist da auch nicht alles.
Warum sollten die, die sich auf Überlebenssituationen vorbereitet haben, solidarischer sein als die Unvorbereiteten?

Bei den Ratschlägen des BBK frage ich mich ernsthaft, wer tatsächlich immer 20 Liter Flüssigkeit pro Person pro Haushalt für 10 Tage auf Lager hat.
Das wären bei einem 3 Personen Haushalt 60 x 1l Flaschen Wasser, Cola etc. oder 12 x 5l Wasserkanister oder 6 Kisten Bier...  Roll Eyes

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In einer Krise ist man sich selbst der nächste. Ich bin mal gespannt, wenn es um das eigene Überleben gehen sollte, wer dann noch wirklich Solidarisch ist.
Vermutlich nur die, die sich schon lange auf gewisse Situationen vorbereiten.
Selbst unsere Regierung empfiehlt jedem Bürger, dass er für mind. 7 Tage Nahrung zur Verfügung hat.
Wenn jetzt jeder nur eine Nudel Packung mehr einkauft, wird es knapp.

Eine Krisenvorsorge macht man ja nicht mal eben durch 1-2 Extraeinkäufe. Da gehört schon etwas mehr dazu. Die Regierung bzw. das BBK empfiehlt abhängig von der Situation sogar mind. 10 Tage. Und Essen ist da auch nicht alles.
Warum sollten die, die sich auf Überlebenssituationen vorbereitet haben, solidarischer sein als die Unvorbereiteten?
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Ich verstehe es nur nicht. Wenn ich kein Öl zum braten habe, nehme ich Butterschmalz. Pommes macht man sowieso am besten mit Rinderfett. Und auf der Toilette tun es auchmal andere Zellstoffprodukte.

Da kommen mehrere Faktoren zusammen.
Zunächst einmal hast du den Herdentrieb. Wenn "alle" das machen, wird auch mitgemacht. Ausserdem wollen die Leute nicht in 2 Wochen ohne Ostergebäck dastehen, also wird geguckt, was die anderen machen und da Ostern mit Oma und Opa wichtig sind, werden halt 2 Packungen Mehl und 2 Flaschen Öl lieber mehr mitgenommen. Man will ja nicht blöd dastehen.
Dann sind allen die Situation beim Toilettenpapierhamstern noch in Erinnerung. Die, die damals nicht "mitgemacht" haben, wollen einerseits diesmal nicht wieder blöd auf dem Lokus sitzen und andererseits ist es ein überhabenes Gefühl für einige, wenn sie diesmal die ersten sind.
Als drittes kommt noch hinzu, dass in den Medien vermehrt Berichte bezüglich Katastrophenvorsorge erschienen sind. Da haben einige das erste mal auf die BBK geklickt.
Und dann wurde den Leuten auch noch bewußt , dass die Ukraine die Kornkammer Europas ist.

In einer Krise ist man sich selbst der nächste. Ich bin mal gespannt, wenn es um das eigene Überleben gehen sollte, wer dann noch wirklich Solidarisch ist.
Vermutlich nur die, die sich schon lange auf gewisse Situationen vorbereiten.
Selbst unsere Regierung empfiehlt jedem Bürger, dass er für mind. 7 Tage Nahrung zur Verfügung hat.
Wenn jetzt jeder nur eine Nudel Packung mehr einkauft, wird es knapp.
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Ich verstehe es nur nicht. Wenn ich kein Öl zum braten habe, nehme ich Butterschmalz. Pommes macht man sowieso am besten mit Rinderfett. Und auf der Toilette tun es auchmal andere Zellstoffprodukte.

Da kommen mehrere Faktoren zusammen.
Zunächst einmal hast du den Herdentrieb. Wenn "alle" das machen, wird auch mitgemacht. Ausserdem wollen die Leute nicht in 2 Wochen ohne Ostergebäck dastehen, also wird geguckt, was die anderen machen und da Ostern mit Oma und Opa wichtig sind, werden halt 2 Packungen Mehl und 2 Flaschen Öl lieber mehr mitgenommen. Man will ja nicht blöd dastehen.
Dann sind allen die Situation beim Toilettenpapierhamstern noch in Erinnerung. Die, die damals nicht "mitgemacht" haben, wollen einerseits diesmal nicht wieder blöd auf dem Lokus sitzen und andererseits ist es ein überhabenes Gefühl für einige, wenn sie diesmal die ersten sind.
Als drittes kommt noch hinzu, dass in den Medien vermehrt Berichte bezüglich Katastrophenvorsorge erschienen sind. Da haben einige das erste mal auf die BBK geklickt.
Und dann wurde den Leuten auch noch bewußt , dass die Ukraine die Kornkammer Europas ist.
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Ich würde die Leute trotzdem nicht als asozial abstempeln.

So habe ich das auch nicht gemeint.
Ich verstehe es nur nicht. Wenn ich kein Öl zum braten habe, nehme ich Butterschmalz. Pommes macht man sowieso am besten mit Rinderfett. Und auf der Toilette tun es auchmal andere Zellstoffprodukte.

Deine genannten Beispiele (Vermieter von Ferienwohnung) leuchten mir aber auch ein.
Wir sollten wahrscheinlich nicht so vorschnell über andere urteilen und uns mal wieder entspannen.
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Buxe voll... lol

Ich würde die Leute trotzdem nicht als asozial abstempeln.

Wenn wir mal die Lage außerhalb Deutschlands betrachten, dann gab es auch dort solche Hamsterkäufe.
In den USA waren es Waffen, in Frankreich waren es Kosmetikartikel. Ich würde mal behaupten, das spiegelt die kulturellen Unterschiede wieder bzw. zeigt auf, wie bestimmte Bürger diverser Länder ihr Wohlbefinden definieren.
Auch wenn man das alles nicht rational befürworten kann, es hat mit Sicherheit auch damit zu tun, daß Leute mit solchen Ausnahmesituationen oder vermeintlichen Ausnahmesituationen mehr oder weniger überfordert sind, daß Ängste entstehen und die Leute versuchen, die Situation zu kontrollieren, die eigenen Sicherheiten und das Wohlbefinden sicherzustellen.

Und wenn man selbst in einer solchen Situation ist bzw. wenn man sieht, daß die sich Regale schneller leeren als üblich, dann kauft man irgendwann auch mal mehr als sonst oder nimmt die 8er Packung Klopapier statt der 4er. Man selbst ahmt das dann in bestimmten Situationen nach, ohne es zu wollen oder zu bemerken, wenn man sich nicht beherrscht. Wink
Wenn die Vermieterin von Ferienwohnungen plötzlich merkt, daß sich die Regale schneller leeren als normal, wird sie vielleicht auch mehr als sonst kaufen, um das Wohl ihrer Gäste sicherzustellen. Finde ich nicht asozial. Aber vielleicht kann man mal darüber nachdenken, ob es ausnahmslos überall sein muß, daß sich die Lager heute auf den Straßen und Schienen im Sinne des Just-in-time-Verfahrens befinden statt lokal vor Ort.
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Hm, lag das nicht eher an dem Angriff auf das KKW Saporischschja und den Tschernobyl-Meldungen?
Teilweise habe ich da aber auch wieder Sachen gelesen, wo man sich einfach nur an den Kopf fassen muss. Die Leute haben sich wohl teilweise nicht einmal darüber informiert, wie eine Jodblockade überhaupt funktioniert und haben PROPHYLAKTISCH NIEDRIG DOSIERTES Jod eingenommen, was (ohne vorliegenden Mangel) einfach vollkommen sinnlos ist. Für eine Jodblockade wird hochdosiertes Jod benötigt, welches erst dann eingenommen wird, wenn man wirklich mit radioaktivem Jod in Berührung kommen könnte. Abgesehen davon, muss man sich diese Tabletten nicht kaufen, sondern die werden im Ernstfall verteilt. Und gerade bei einem Angriff mit Kernwaffen würden die Jodtabletten wohl auch nicht mehr viel bringen, wenn man direkt im betroffenen Gebiet lebt(e).

Angefangen hat die Jodmanie tatsächlich mit der Meldung über die Alarmbereitschaft der Abschreckungswaffen.
Als dann die Bilder von den Schüssen auf die KKW's um die Welt gingen (lief hier im Fernsehen ja wie am Fliessband, fast wie damals bei Fukushima), dann steigerte sich das nochmal. In NRW bildeten sich teilweise Schlangen von den Apotheken...

Genau das ist der Punkt. Auch während der Pandemie waren die Klopapier-Hamsterkäufe vollkommen sinnlos. Man hätte echt meinen können, dass die Leute dachten, Covid-19 wäre eine Durchfallerkrankung oder ähnliches. Klar, für die Dauer einer möglichen Quarantäne etwas vorrätig zu haben ist schon in Ordnung, aber wirkliche Hamsterkäufe sind vollkommen unsozial gegenüber seinen Mitmenschen.

Vielleicht haben die Deutschen einfach zu schnell die Hosen voll?   Wink
Ansonsten weiss ich auch nicht, was ich mit Tonnen von Toilettenpapier, irgendwelchen Pillen oder Dosenfutter sollte. Das ist doch nicht normal. Ob ich das unsozial nennen würde, bin da nicht sicher. Wenn Leute Angst, übersteigerte bzw. völlig übertriebene Angst haben, schaltet sich offfenbar ein Teil des Gehirns aus.

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Na ja, das war bei Corona in den deutschsprachigen Medien und ÖR eigentlich noch schlimmer.
Und was ist noch gleich, was folgt aus dieser Berichterstattung?
Hmm, etwas merkwürdig, die Berichterstattung dafür verantwortlich zu machen, die Taten der russischen Armee und die Aussagen Putins / seines Umfelds erledigen das schon selbst, dass man Angst haben muss, was er als nächstes schreckliches anstellt.  Lips sealed



Hm, okay. Das habe ich auch mitbekommen und die Meldung war schon richtig.
Yupp, man sollte halt nicht immer nur die Überschrift / Tickermeldung lesen.  Cheesy
Entsprechende ballistische Raketen wurden ja eine Woche vorher getestet: https://www.zeit.de/news/2022-02/18/russland-testet-am-samstag-atomraketen



Die Leute hamster wieder. Mehl, Öl, Nudeln, Toilettenpapier, Senf, Konserven usw.
Das ist in der Tat ein Problem aber das kennen wir von Corona, dass wenige Leute das eigene Interesse stets an erste Stelle setzen, koste es was es wolle. Wenn das unbewusst geschieht, ist das ärgerlich aber ggf. verständlich, wenn das bewusst geschieht, z.B. bewusst Corona zu verharmlosen, dann ist das asozial.



Aber das ist so ein typisches Beispiel. Und die Deutschen? Schieben Panik, stürmen die Apotheken und hamstern Jod-Tabletten. Völlig daneben und obendrein noch sinnlos.
Hm, lag das nicht eher an dem Angriff auf das KKW Saporischschja und den Tschernobyl-Meldungen?
Hey, garantiert ist die Berichterstattung schuld, dass russische Truppen das Atomkraftwerk Saporischschja beschießen und beschädigen.
Kann man nur froh sein, dass es keine Katastrophe gegeben hat.
Russia attacks, captures Europe’s largest nuclear power plant in Ukraine



Langsam drehen hier alle wirklich durch.  Shocked
Alle nicht aber ein paar schon, die die Sachverhalte nicht richtig einordnen können und meinten, sie wissen alles besser als der Rest.
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Ich frage mich auch wirklich, was das eigentlich immer mit dem Klopapier soll. Ist das ein Meme oder ist die größte Sorge der Menschen wirklich, wie sie sich in Krisenzeiten den Hintern abwischen?

Dazu gibt es verschiedene Meinungen: https://kurier.at/freizeit/leben-liebe-sex/psychologie-was-hinter-klopapier-hamsterkaeufen-steckt/400776812

Oder ein Auszug von https://futurezone.at/science/studie-verraet-wer-in-der-corona-panik-klopapier-gehamstert-hat/400939397 zeigt die verschiedenen Klopapiertypen:
Quote
3 Persönlichkeitstypen

Für die Studie wurden über 1.000 Erwachsene in 35 Ländern befragt. Anhand der Antworten wurde berechnet, wer die Tendenz zum Klopapier-Horten hat. Die Studie erkannte dabei 3 Haupttypen von Personen.

Der offensichtlichste Faktor ist, dass Personen, die COVID-19 als eine größere Gefahr sehen als andere, zum Klopapier-Hamsterverkauf neigen. Da Toilettenpapier in der Pandemie aber weder Jobs sichert noch Leben rettet, gehen die Forscher davon aus, dass es für diese Menschen ein rein subjektives Symbol für Sicherheit war.

Ebenfalls mehr geneigt Klopapier in großen Mengen zu kaufen, waren emotionale Personen. Dazu gehören eine höhere Neigung zu Angst und Sorgen, aber auch Empathie und sentimentale Verbundenheit zu anderen. Damit widerspricht diese Studie früheren Untersuchungen, in denen Hamsterkäufern egoistische Neigungen zugewiesen wurden.

Die dritte Art von Persönlichkeiten, die Klopapier gehamstert hat: gewissenhaft, pflichtbewusst. Dies widerlegt eine Theorie, wonach diese Art von Personen nicht zu Panikkäufen neigt, weil sie mehr Selbstkontrolle hat.

Irgendwie war das mit dem Klopapier ein kleiner FunFact in doch ziemlich harten Zeiten die mit Corona auf uns zugekommen sind Smiley
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Ich finde es nicht weniger oder mehr schlimm.
Was aber gleich ist, ist die Angst und Panikmache.
Die Medien sind nicht mehr in der Lage, sachlich über eine Sache zu berichten.
Hättest du ein paar Beispiele für Angst und Panikmache bezüglich des Krieges in der Ukraine aus "halbwegs seriösen" Medien?

Zum Beispiel die Meldung Putin versetzt die russichen „Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft“.
Das lief an einem Sonntag über alle Ticker, ob tagesschau24, phoenix, ntv, Welt, Bild. Das stand in allen seriösen und unseriöse (was auch immer damit gemeint sein soll) Onlineausgaben der Medien unter Eilmeldung. Am nächten Tag in allen Zeitungen und tagelang sprachen Talk-Runden über den Atomkrieg, den 3. Weltkrieg, die Auslöschung der Erde.

Dabei hat Putin gar nicht exakt über die Atomwaffen gesprochen sondern über die Abschreckungswaffen. Das sind einerseits die Atomwaffen, können aber auch auch Marschflugkörper mit konventionellen Sprengköpfen sein.
Diesen Tickermeldungen hat auch niemand hinzugefügt, dass es mehrere Stufen der Alarmbereitschaft gibt, 4 Stück. Erhöhte Alarmbereitschaft bedeutet nur, dass die dazugehörigen Kasernen und Einrichtungen dauerhaft besetzt sind. Ich denke mir, das waren sie eh schon seit Beginn des Krieges. Vielleicht schon während der Manöver in Belarus.

Aber das ist so ein typisches Beispiel. Und die Deutschen? Schieben Panik, stürmen die Apotheken und hamstern Jod-Tabletten. Völlig daneben und obendrein noch sinnlos.



Und was ist noch gleich, was folgt aus dieser Berichterstattung?
Die Leute hamster wieder. Mehl, Öl, Nudeln, Toilettenpapier, Senf, Konserven usw.
Langsam drehen hier alle wirklich durch.  Shocked
Das ist tatsächlich schon wieder unfassbar nervig. So langsam müssten die Leute ja eigentlich mal verstanden haben, dass Hamsterkäufe eine mögliche Knappheit für die Mitmenschen nur verschlimmern.
Ich frage mich auch wirklich, was das eigentlich immer mit dem Klopapier soll. Ist das ein Meme oder ist die größte Sorge der Menschen wirklich, wie sie sich in Krisenzeiten den Hintern abwischen?

Wenn ich Angst vor einem Atomkrieg in Europa hätte, würde ich mir lieber ein Flugticket kaufen und mich in Feuerland verkriechen. Wüßte nicht, warum ich in einer verstrahlten Schuttwüste noch Brot backen sollte. Und das Wasserklo funktioniert doch dann eh nicht mehr, wozu also Toilettenpapier?  Grin
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Na ja, das war bei Corona in den deutschsprachigen Medien und ÖR eigentlich noch schlimmer.

Ich finde es nicht weniger oder mehr schlimm.
Was aber gleich ist, ist die Angst und Panikmache.
Die Medien sind nicht mehr in der Lage, sachlich über eine Sache zu berichten.

Und was ist noch gleich, was folgt aus dieser Berichterstattung?
Die Leute hamster wieder. Mehl, Öl, Nudeln, Toilettenpapier, Senf, Konserven usw.
Langsam drehen hier alle wirklich durch.  Shocked
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Wie seht ihr die Tatsache, dass zur Zeit überwiegend über den Angriffskrieg und die Folgen auf die Bevölkerung berichtet wird und die anderen Probleme der Welt wie Hunger in Afrika in den Hintergrund gerät?
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-wie-der-krieg-andere-humanitaere-krisen-ueberschattet-a-065587c6-3b30-45fb-9560-28cdd415f0b1

Selbstverständlich muss über diesen schrecklichen Krieg gesprochen, berichtet und diskutiert werden. Aber ich befürchte, dass viele andere Themen dann nicht mehr so mit Nachdruck verfolgt werden und die, die jetzt schon auf der Strecke zurückbleiben, noch weiter abgehängt werden.

Na ja, das war bei Corona in den deutschsprachigen Medien und ÖR eigentlich noch schlimmer.
Da gab es Extras hier, Brennpunkte da, Corona in allen Talk Shows und Sonder-Sondersendungen, Extrabeilagen... bis ihnen irgendwann der Inhalt ausging und nur noch "Inzidenzen" da waren, bis zu allem Überfluß auch noch die Wahlen kamen.

Ich schaue daher auch viele ausländische Nachrichtensender. Da wirkt es ausgewogener, da bekommt man auch mal anständige Talk's aus verschiedenen Blickwinkeln zu Geopolitik, zu Wirtschaft, zu kulturellen Dingen in anderen Kontinenten und natürlich zum Thema Bitcoin geboten... Wink

Es ist aber irgendwie immer so, daß solche Ereignisse erstmal alles überschatten. Mit der Zeit relativiert es sich und die anderen Probleme werden wieder mehr nach vorne gerückt.



...

Eventuell wieder was dich interessieren könnte.

Quote
Strategische und operative Aspekte im Ukraine-Krieg von der Landesverteidigungsakademie.

https://www.youtube.com/watch?v=shMVNHqZfO0

Super, danke dir.
Sehe ich mir morgen mal an. Bin grerade im Urlaub, der Grill qualmt schon.  Smiley
Schönen Abend

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Danke. Sehr interessant.


@Thandie

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Strategische und operative Aspekte im Ukraine-Krieg von der Landesverteidigungsakademie.

https://www.youtube.com/watch?v=shMVNHqZfO0

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