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Topic: Corona, Russland vs. EU bzw. Amerika etc. - page 10. (Read 5109 times)

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light_warrior ... 🕯️
Guys, firstly, forgive me for writing in English ... and secondly, I invite everyone to the thread from which I took the post quoted below, then I will gladly answer all your questions, including those that caused such a heated discussion (I promise to answer without any prejudice). I am writing this because I unfortunately do not have much time to pay attention to everyone, in all the threads where my name is mentioned. Not to mention that I have at least 10 messages that I haven't replied to yet (but I promise to do so over the weekend). Have a good weekend everyone and a peaceful sky above your head.

The current situation in the Nikolaev region leaves much to be desired ... since the Russians, under the cover of chaotic artillery attacks on the regional center, are moving their troops in a northeast direction. Does anyone else really believe that the MLRS "Grad" can hit the city's military facilities in the evening?


Quote

If it were not for the evening, the day would have been tolerable, since for almost the whole day I did not hear any signaling sounds and was in a good mood doing important things, and my wife cooked food again, (I think I'll have to devote a couple of days to family and work, so I'll see you in the middle of the week).

Quote

By the way... from VERY good news.

  • I found about 10 tons of free potatoes 400 kilometers from me.
  • I found in the neighboring region baby food, diapers, etc. at prices much lower than wholesale prices.

But the catch is that in my tiny car I will not take either one or the other, so on top of everything else on the weekend I will also look for drivers with my trucks!

Good luck to everyone and a peaceful sky above your head.
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...
In diesem Thread wird quasi seit Kriegsbeginn darüber diskutiert was in der Ukraine alles (anscheinend) falsch läuft. Wie könnt Ihr euch über sowas auslassen und gleichzeitig nicht mit einem Satz das Morden der russischen Soldaten und das Leid der Ukrainer erwähnen? Ich weiß nicht wie ihr das ausblenden könnt. Ich kann, will und werde das nicht! Nochmal zur Erinnerung auch heute fallen in der Ukraine Bomben und Menschen werden ermordet und verletzt, müssen flüchten, leiden Hunger und haben kein fliesendes Wasser oder eine funktionierende Heizung. Da Ihr euch offensichtlich nicht dafür schämt und ständig weiter versucht diesen Krieg zu relativieren oder seine Notwendigkeit herbei zu lügen, schäme ich mich für euch und zwar zutiefst!

Also jetzt mach bitte mal halblang!
Ich habe solche Debatten auch schon nach 9/11 erlebt, wo quasi ein Strammstehen und eine bedingungslose Gefolgschaft eingefordert wurde, wo jegliche Kritik und jegliches Hinterfragen der Verhältnisse, der Hintergründe als Terror-Al-Qaida-Versteher-Freunde, als antiamerikanisch abgetan wurde. Selbst etablierte und liberale Medien haben sich damals auf dieses miese Spiel eingelassen, mußten sich hinterher teilweise bei ihren Lesern für das verbreiten von Lügen und Fake-News entschuldigen. Die Folge war die Durchführung eines geplanten, illegalen Angriffskrieges der USA gegen einen souveränen Staat Irak mit dem Ziel des Regime Change, der Beseitigung Saddam Husseins, seiner Gefolgschaft und der Baath-Partei. Begleitet von etlichen Kriegsverbrechen, von Brandbomben, von Streubomben, von Uranmunition, von Folter, von Massakern an der Zivilbevölkerung - und das ohne große Gegenwehr, ohne jegliche Sanktionen/Sanktionsforderungen. Daraus folgten logischerweise Aufstände, noch mehr Kriegsverbrechen, noch mehr Terror, Bürgerkrieg durch Aufwiegelung der Konfessionsgruppen gegeneinander und letztendlich einige Jahre IS.

Niemand hat hier irgendwas ausgelassen!
Niemand hat hier irgendwas ausgeblendet!
Ich hätte wohl kaum etliche Kartons mit Verbandsmaterial, Hygieneartikeln und anderen Hilfsgütern für die Ukraine zusammengestellt, wenn ich ausblenden würde, daß dort Leute in größter Not sind, daß sie vor dem Beschuß durch die russische Armee fliehen. Dieser Vorwurf ist mehr als frech, auch anderen Leute gegenüber. Denn man kann davon ausgehen, daß sich viele Leute, auch Bitcointalk-User, an Hilfen in welcher Form auch immer oder mit Spenden oder sonstwie beteiligen. Das ist für die Leute in der Ukraine relevanter als Beteuerungen in Online-Foren.

Ich verstehe nicht, warum einige wenige User hier immer wieder den Debattenverlauf und die Art und Weise der Diskussionführung bestimmen möchten.
Darüber hinaus steht es dir ja frei, selbst bestimmte und für dich wichtige bzw. relevante Punkte in die Diskussion einzubringen, wenn deiner Meinung nach die Debatte hier völlig falsch verläuft. Aber das machst du ja auch nicht sondern arbeitest dich lediglich an den Posts bzw. Meinungen der anderen User ab. Also bitte - beteilige dich.

Selbstverständlich läuft in der Ukraine nicht alles falsch, dennoch so einiges. Und selbstverständlich gibt es Zusammenhänge zwischen Taten und Folgen. Und selbstverständlich kann und sollte das auch diskutiert werden. Und selbstverständlich gibt es auch Zusammenhänge zwischen den Verhältnissen in der Ukraine und dem Krieg Putins gegen die Ukraine, welcher dadurch nicht gerechtfertigt ist. Das Ansprechen dieser Punkte ist keine Relativierung bzw. Rechtfertigung des Krieges sondern lediglich der Versuch, die Sache verstehen zu wollen. Genauso hat das Ansprechen, die Spekulation "Warum macht Putin das?" nichts mit Putinversteherei oder Putinfreundschaft zu tun. Auch das ist lediglich der Versuch, das für viele Leute Unglaubliche/Unfassbare irgendwie verstehen, ergründen bzw. einordnen zu wollen.
Henry Kissinger hatte in diversen Interviews der letzten Jahre mehrfach darauf hingewiesen, daß all diese Probleme schnell gelöst werden sollten, daß sich die Ukraine nicht in die Rolle des Spielballs der Interessen Russland und der USA bzw. des Westens zwingen lassen dürfe, daß es hier auch Kompromisse bezüglich eines zukünftigen Status und der kritischen Gebiete (Krim, Donbas) geben müsse, da es sonst unweigerlich zu einem größeren Konflikt kommt. Niemand würde nun auf die Idee kommen, daß Kissinger mit den bis zum Kriegsbeginn ungelösten Konflikten nun den Krieg der Russen gegen die Ukraine relativieren oder gar  rechtfertigen würde. Und es steht doch wohl zweifelsohne fest, daß all die bisher angesprochen Punkte sofort wieder auf der Tagesliste stehen werden, wenn es hoffentlich gelingt, den Krieg irgendwie schnell durch Diplomatie und Verhandlungen zu beenden.
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@1miau: Bitte lies dir den von mir am Anfang der Diskussion verlinkten FAZ-Artikel mal durch. Er ist kurz und hinter keiner Paywall. Das, was du vehement bestreitest, dass russischsprachige Medien nämlich ihre Printausgaben einstellen, ist bereits längst eingetreten:

Quote from: Kerstin Holm, FAZ
Überregionale Zeitungen und Zeitschriften müssen nun auf Ukrainisch erscheinen. Russische Ausgaben sind nicht verboten, doch parallel dazu muss eine ukrainische Version in gleicher Auflage ge­druckt werden. Für die Verlage ist das freilich unrentabel. Die letzte landesweite russische Tageszeitung „Westi“ wurde kürzlich auf Ukrainisch umgestellt, viele Blätter erscheinen nur noch im Netz.

Nur auf den Aussagen in diesem Artikel basiert meine Kritik am Sprachengesetz. Ich kann die Faktenlage natürlich selbst nicht zweifelsfrei beurteilen, gehe aber davon aus, dass die FAZ kein Interesse daran hat, Putin-Propaganda zu fördern. Aber es hat ansonsten keinen Sinn, weiterzudiskutieren.

Und @Basti773 ich hoffe du meinst nicht mich; mein erster Beitrag hier in diesem Thread ging in der Tat um den Krieg und nicht um das Sprachengesetz, m.E. hat die ukrainische Politik (genauer: die Parteien, die dafür gestimmt haben) dem Land damit einfach keinen Gefallen getan. Das Gesetz rechtfertigt aber in keinster Weise Putins völkerrechtswidrigen und menschenverachtenden Angriff! Dennoch muss Kritik daran erlaubt sein, auch in ausländischen Internetforen.

PS: Mir geht es hauptsächlich hier darum, sich Gedanken darum zu machen wie man aus dem Krieg wieder rauskommt. Ein Atombombenangriff auf Moskau scheidet hoffentlich für alle aus. Damit bleibt in der derzeitigen Situation eben nur eine Mischung aus 1) militärischem Widerstand innerhalb der Ukraine, 2) harten, (imo gerne noch härteren als heute) Sanktionen und 3) eine diplomatische Lösung, die die russische Regierung  - unter Druck, womöglich unter Mitwirkung von nicht ganz so rechtsextremen Personen, die Einfluss auf Putin haben, und ganz klar nicht als Kapitulation der Ukraine! - annehmen könnte (siehe diesen Beitrag). Zu den Sanktionen wäre es auch wichtig, andere Länder als den traditionellen "Westen" zu gewinnen, insbesondere Schwergewichte wie Indien und - wird wohl schwerer - China. Und um Russland unter Druck zum Kriegsende zu bringen, wären auch symbolische "Zugeständnisse", die eigentlich kaum welche sind, wichtig - eben z.B. eine Änderung des Sprachengesetzes.

PS2: @qwk: nur kurz zum Thema Burka- und Kopftuchverbot - ich lehne beides ab, würde allenfalls ein Verbot des Zwangs zum Tragen solcher Kleidungsstücke (durch Ehemänner, Väter, Arbeitgeber usw.) befürworten. Ich habe mich ja schon im Beitrag zu 1miau entsprechend geäußert, dass ich es für geboten halte, im Kampf gegen Diskriminierungen aller Art weltweit zusammenzuhalten. Es sollte niemals der Fall sein, dass Bürger eines Staates sich dafür selbst auf die Schulter klopfen, dass sie angeblich "am wenigsten" diskriminieren, stattdessen alle gemeinsam an einem Strang ziehen, dass das Problem nationalistischer, rassistischer, diskriminierender Gesetze und Praktiken weltweit eingedämmt wird, und dabei natürlich immer auch selbst über die Gesetze reflektieren die man selbst durch Wahlen u.a. beeinflussen kann.
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Man könnte das so verstehen: wenn denen die Labore um die Ohren fliegen bevor sie das Zeug raus haben, dann werden die USA den Russen unterstellen, diese hätte dort Massenvernichtungswaffen (Bio oder Chemie) eingesetzt.
Wie heißt es so schön; ohne Spesen (Unterstellungen und Vermutungen) nichts gewesen. Wie wäre es, für die eigenen Annahmen mal Beweise anzuführen?
Ach ja, dann klappt deine Anti-Ukraine Propaganda nicht.  Roll Eyes
Forschungslabore sind absolut nichts besonderes und selbst jede bessere Uni kann bei entsprechender Ausstattung so eins vorhalten. Genauso, wie universitäre Forschungsreaktoren, wie der Forschungsreaktor der Uni Mainz nur zu Forschungszwecken und nicht zur Waffenherstellung existiert. Niemand, der noch klar bei Verstand ist, würde der Uni Mainz vorwerfen, sie würde atomare Waffen herstellen.  Roll Eyes
Ansonsten dir noch viel Spaß beim Verhöhnen der Opfer aus der Ukraine.
So ist es. Im Zuge meines Studium habe ich selbst am Hochfahren eines Forschungsreaktors an einer deutschen Universität teilgenommen.

@1miau: Du hast meinen größten Respekt dafür, dass du dem ganzen Bullshit hier Parole bietest!

In diesem Thread wird quasi seit Kriegsbeginn darüber diskutiert was in der Ukraine alles (anscheinend) falsch läuft. Wie könnt Ihr euch über sowas auslassen und gleichzeitig nicht mit einem Satz das Morden der russischen Soldaten und das Leid der Ukrainer erwähnen? Ich weiß nicht wie ihr das ausblenden könnt. Ich kann, will und werde das nicht! Nochmal zur Erinnerung auch heute fallen in der Ukraine Bomben und Menschen werden ermordet und verletzt, müssen flüchten, leiden Hunger und haben kein fliesendes Wasser oder eine funktionierende Heizung. Da Ihr euch offensichtlich nicht dafür schämt und ständig weiter versucht diesen Krieg zu relativieren oder seine Notwendigkeit herbei zu lügen, schäme ich mich für euch und zwar zutiefst!
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~

Passt jetzt nicht ganz in den Ukraine Thread (aber eventuell ein ganz kleiner Zusammenhang zur Verdrängung der Ukrainischen/Sprache Sprache, aber das Sprachengesetzt ist da noch eine ganz andere Nummer als das folgende), aber in Israel wurde auch gerade ein Gesetzt verabschiedet zum erhalt der jüdischen Mehrheit. Irgendwie wird das jetzt schön langsam aber wieder bedenklich.

https://www.diepresse.com/6110235/zuzugsverbot-fuer-palaestinenser-israel-billigte-umstrittenes-gesetz

Quote
Wie das israelische Radio berichtete, wird in dem Gesetz nicht nur auf Sicherheitsbedenken verwiesen, sondern auch darauf, dass eine jüdische Mehrheit in Israel erhalten bleiben soll.

Darf sich jeder seinen Teil darüber denken.
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Man könnte das so verstehen: wenn denen die Labore um die Ohren fliegen bevor sie das Zeug raus haben, dann werden die USA den Russen unterstellen, diese hätte dort Massenvernichtungswaffen (Bio oder Chemie) eingesetzt.
Wie heißt es so schön; ohne Spesen (Unterstellungen und Vermutungen) nichts gewesen. Wie wäre es, für die eigenen Annahmen mal Beweise anzuführen?
Ach ja, dann klappt deine Anti-Ukraine Propaganda nicht.  Roll Eyes
Forschungslabore sind absolut nichts besonderes und selbst jede bessere Uni kann bei entsprechender Ausstattung so eins vorhalten. Genauso, wie universitäre Forschungsreaktoren, wie der Forschungsreaktor der Uni Mainz nur zu Forschungszwecken und nicht zur Waffenherstellung existiert. Niemand, der noch klar bei Verstand ist, würde der Uni Mainz vorwerfen, sie würde atomare Waffen herstellen.  Roll Eyes
Ansonsten dir noch viel Spaß beim Verhöhnen der Opfer aus der Ukraine.



Ich sehe einfach keinen Anlass, zwischen russischsprachigen Zeitungen zu verallgemeinern, die auch problemlos thematisch von ukrainischsprachigen Bevölkerungsteilen gelesen werden können und Zeitungen, die schlicht keinen Absatz unter ukrainischsprachigen Bevölkerungsteilen finden werden.
Versteh ich jetzt nicht ganz. Beide Arten Zeitungen sind sinnvoll, oder meinst du mit der zweiten Kategorie Putin-nahe Medien?
Ich wüsste nicht, warum beide Arten an Zeitungen "sinnvoll" wären.
Es wäre ja schon sehr fragwürdig, warum diese Zeitung für ukrainischsprachige Einwohner nicht lesenswert wäre.
Da fällt mir thematisch nichts gutes ein.



Gerade bei Printmedien, bei denen viel über Abos läuft, denke ich dass eine Acquise neuer Leser in der gleichen Größenordnung wie die bisherige Auflage sicher schwierig ist, vor allem wenn es auch noch eine andere Sprachgemeinschaft ist. Selbst wenn die reinen Druckkosten sich nicht verdoppeln, hat man eine Menge anderer Kosten, von Marketing bis Logistik (ich muss die ukrainischsprachigen Leser eventuell in einer anderen Region erreichen!) deshalb sehe ich meine Einschätzung einer Kostenverdopplung nicht als "Unsinn" an. Will mich aber auch nicht über diese Zahl streiten.
Es geht ja auch garnicht darum, "neue Leser zu aquirieren". Wenn die Zeitung bisher keine ukrainischsprachigen Leser hatte, macht sie sehr wahrscheinlich grob etwas falsch. Und das beinhaltet bereits, dass die Gebiete mit dem höchsten russischsprachigen Bevölkerungsanteil garnicht innerhalb des Bereichs liegen, in dem dieses Gesetz angewandt wird.
Bekanntlich ist die Situation in der Ukraine geprägt von Zweisprachigkeit, was nicht bedeutet, dass die Einwohner in diesen Gebieten nur der russischen Sprache mächtig sind und das deckt sich auch nicht mit dem, was ich bisher von icopress gehört habe.
Das scheint aber generell in der Diskussion unterzugehen.  Roll Eyes



Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass das Gesetz "die Befindlichkeiten" dieser Leute "ignorieren" würde? Auch mit viel Fantasie kann ich sowas nicht erkennen.
Wenn ich jahrelang eine Zeitung gelesen habe, und dann diese nicht mehr erscheinen kann, weil der Verlag sich die ukrainischsprachige Ausgabe nicht leisten kann, dann ist meine Befindlichkeit sicherlich gestört. Es wird auch kulturell Reichtum aufgegeben, wenn immer mehr Medien entweder ganz aufgeben oder ältere Bevölkerungssegmente beiseite schieben und ins Web wandern müssen.
Das unterstellst du hier, entspricht aber nicht der Wahrheit.
Wie bereits mehrfach geschrieben, kann diese Zeitung noch erscheinen; niemand verbietet das, du suggerierst es jedoch. Ist die Zeitung für beide Sprachgruppen lesbar, wird das kein großes Problem darstellen.
Und wie bereits weiter oben in diesem Beitrag erwähnt, macht diese Zeitung etwas falsch, wenn sie nur Leser hat, welche der ukrainischen Sprache nicht mächtig sind. Zweisprachigkeit bedeutet eben nicht, dass die Einwohner nur eine der beiden Spachen beherrschen, es geht vor allem um den Inhalt der Zeitung.
Insbesondere, wenn ukrainisch Nationalsprache ist.



Mir scheint eher, dass selbst russischsprachige Ukrainer das "Problem" zunehmend als aufgebauscht erkennen und als Spaltungskampagne seitens der Separatisten sehen.
In diesem Sinne will die russische Propaganda die russischsprachige Bevölkerung gegen die ukrainischsprachige Bevölkerung gehetzt werden, was der russischen Propaganda zum Glück auf ganzer Linie mislingt, da es einfach Unsinn ist.
Ja, das ist wie gesagt der Hoffnungsschimmer, aber da hat das Sprachengesetz jetzt nicht direkt was damit zu tun. Auf der anderen Seite der Grenze (im grenznahen Russland) scheint die Propaganda aber zumindest teilweise noch zu funktionieren, da gab es in den letzten Tagen ja einige Berichte. Auch die Leute aus den Grenzregionen verlieren mit den russischsprachigen ukrainischen Medien möglicherweise eine Quelle, um sich unabhängig über die Situation zu informieren.
Sagt ja keiner, dass es solche Zeitungen in Zukunft nicht mehr gibt.
Wenn diese Zeitung die Fakten in der Ukraine korrekt wieder gibt, würde sie ebenfalls bei ukrainischsprachigen Leuten (sogar beiderseits der Grenze) Absatz finden.
Die größere Gefahr wäre da eher, dass die Zeitung bei faktentreuer Berichterstattung als "ausländischer Agent" in Russland eingestuft werden würde.



Und wenn du hier das Sprachengesetz von 2019 kritisiertst, müsstest du genauso das Kiwalow-Kolesnitschenko-Gesetz von 2012 kritisieren, welches vom prorussischen Präsidenten Yanukowytsch eingeführt wurde.
Man könnte auch sagen: ohne das damalige Gesetz von Yanukowytsch wäre das heutige Gesetz möglicherweise nicht als "Gegenbewegung" ausgefallen, als die es gesehen werden kann.
Sollte das Gesetz von 2012 den Gebrauch der ukrainischen Sprache in den russischsprachigen Regionen einschränken, wäre es sicherlich ebenfalls harsch zu kritisieren. Da gab es wohl eine juristische Diskussion drüber, die Details kenne ich allerdings nicht. Ein unsinniges Gesetz rechtfertigt aber nicht ein weiteres, das in die andere Richtung zu weit geht. Diese "Gegenbewegungen ins andere Extrem" sehe ich dabei allgemein als Problem an, Kompromisse scheinen immer schwieriger zu werden. Vielleicht eine Folge der Filterblasen/Echokammern.

Mir erscheint es aber nicht so, als würde es in der Ukraine als "unsinnig" wahrgenommen eher als im öffentlichen Interesse. Ob daher von einer "Gegenbewegungen ins andere Extrem" gesprochen werden kann, würde ich stark anzweifeln.



Nein, das Gesetz ist einfach eine demokratische Antwort auf die teilweise prekäre Lage, die insbesondere seit 2014 zu diversen Problemen geführt hat. Soll die Ukraine so tun, als gäbe es diese Probleme nicht?
Die Ursprünge der Probleme liegen dabei jedoch weitaus früher zurück und sind vielfach damit begründbar, dass die Ukraine ihre koloniale Vergangenheit abschütteln möchte.
Ohne dem Quasi-Verbot rein russischsprachiger Medien wäre ich mit dem Gesetz halbwegs einverstanden, würde es jedenfalls nicht so harsch kritisieren. Man hat aber damit klar über das Ziel herausgeschossen.

Diese Unterstellung, die quasi nichts mit der Realität zu tun hat, hast du jetzt schon öfter gebracht. Das ist aber einfach nicht der Fall: es können nach wie vor russischsprachige Zeitungen erscheinen. Niemand hindert irgendwen daran, das zu tun. Das Argument der "hohen Kosten" sehe ich nicht, wenn diese Zeitung für beide Sprachgruppen inhaltlich geeignet ist. Und wenn sie das nicht ist, hat die Zeitung von sich aus ein Problem und sollte in Russland publizieren.



Darüber hinaus ist die russische Sprache einfach durch die weitere Verbreitung in Russland und anderen Postsowjetischen Ländern in einem "freien Markt" der ukrainischen Sprache überlegen und die russische Sprache würde die ukrainischen Sprache sukzessive zurückdrängen.
Das würde ich zwar nicht komplett auschließen aber doch eher bezweifeln - die Erfahrungen in der Schweiz ("Weltsprache" Französisch vs. den weniger prestigeträchtigen Sprachen Deutsch/Italienisch) jedenfalls sprechen dagegen, die Sprachgrenze blieb dort nahezu stabil.

Die deutsche oder italienische Sprache auf eine Stufe mit der ukrainischen Sprache zu stellen ist insofern etwas schwierig, da die deutsche und italienische Sprache aus zwei souveränen Nachbarstaaten kommt. Deutsch sogar aus Deutschland und Österreich.
Damit sind diese Sprachen nicht von der Zurückdrängung in der Schweiz selbst vom aussterben bedroht.
Deutschland ist zudem wichtigste Wirtschaftskraft in der EU. Italiener sind besonders für ihre Liebe zur eigenen Sprache bekannt. Es gibt schlicht keine Gefahr, warum die "weniger prestigeträchtigen Sprachen Deutsch/Italienisch" in der Schweiz in Probleme geraten sollten bzw. als Sprachen generell in Existensnöte kommen sollten.
Ein Vergleich mit der ukrainischen Sprache hinkt hier sehr arg, da die Ukraine nun einmal das einzige Land ist, welches diese Sprache in diesem Ausmaß spricht.
Wenn man die Schweiz nimmt, würde mir am ehesten rätoromanisch einfallen, welches durchaus unter Druck steht. Aber das ist auch eine ziemliche Nischensprache.

In der Schweiz gibt es zudem keinen maliziösen Einfluss von Außen auf die in der Schweiz gesprochenen Sprachen. 



Solchen gelinde gesagt, grenzdebilen Unsinn, hätte ich besonders von dir nicht erwartet!
Hab das erst jetzt gelesen. Einen solchen persönlichen Angriff ich auch nicht von dir, ehrlich gesagt.

Das war rein auf die Dinge bezogen, die du hier geschrieben hast. Worauf mein Zitat bezogen war, hast du ja rausgelöscht.
Ich weiß nicht, ob du im internationalen Ukraine-Faden von icopress mitliest aber er ist russischsprachiger Ukrainer und ich hatte bereits die Gelegenheit ihm eine PM zu dem Thema zu schreiben.
Wir können davon ausgehen, dass icopress als russischsprachiger Ukrainer mehr zu diesem Sachverhalt aussagen kann, als jeder von uns zusammen.

Daher kann ich dir direkt bestätigen, dass deine Ausführungen sich absolut nicht mit dem decken, was icopress als russischsprachiger Ukrainer dazu geschrieben hat. Aufgrund der Tatsache, dass er aktuell nur 40km von der Frontlinie entfernt ist und gelegentlich auch noch näher dran ist, da er Zivilisten evakuiert, fielen die Antworten nicht so lange aus, was der Situation geschuldet natürlich verständlich ist.
Und wenn ein russischsprachiger Ukrainer halt selbst sagt, dass massive Kritik am Sprachgesetz nur leere Propaganda ist, dann sollten wir als Hobby-Sprachexperten doch nicht das Gegenteil behaupten und dabei mithelfen diesen grenzdebilen Unsinn, dass das "Gesetz in fast jeder Hinsicht eine Katastrophe sei" verbreiten.  Roll Eyes
Ich hoffe, icopress wird noch einmal detaillierter auf meine Fragen eingehen aber ich will ihm da auch nicht auf den Keks gehen, weil er gerade mehr als genug um die Ohren hat.
Die Bilder aus der Nähe der Frontlinie sollten uns alle bekannt sein und er hat mir auch welche per PM geschickt, die er persönlich aufgenommen hat und die er nicht im Faden bringen kann.



Ich war nur mit einer Passage in deinem Post nicht einverstanden, die imo das Sprachengesetz etwas zu "locker" gesehen hat.

Selbstverständlich bin ich dabei, wenn es darum geht, das Gesetz zu verbessern aber wofür meine Kritik gilt, ist die Einschätzung, dass das "Gesetz in fast jeder Hinsicht eine Katastrophe sei". Finden ja selbst die russischsprachigen Ukrainer nicht ansatzweise, zumindest die, die icopress kennt.


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[ Sprachengesetz in der Ukraine ]
Wenn es bei uns fremdenfeindliche, diskriminierende oder von mir aus sektiererische Gesetze/Regelungen gibt, bedeutet daß doch a) nicht, daß wir das alle so billigen/befürworten und kann auch b) nicht bedeuten, daß man Regelungen und Gesetze anderswo nicht kritisieren soll, nur weil es bei uns evtl. hier und da auch Handlungsbedarf gibt. Oder habe ich dich da falsch verstanden?
Ob von dir falsch verstanden oder von mir falsch ausgedrückt, es ist jedenfalls nicht das, was ich kommunizieren wollte.
a) man "soll" dieses Gesetz nicht befürworten oder ablehnen, sondern sich kritisch damit auseinandersetzen
b) man "soll" kritisieren, was man für kritikwürdig hält, unabhängig vom sprichwörtlichen Dreck vor der eigenen Tür, den zu fegen es gilt
aber auch
c) gerade unsere heimische Diskussion über bspw. Kopftuch und Burka sollte die Sinne geschärft haben für das Für und Wider solcher Regelungen

Ich will mich da noch mal klarer ausdrücken: für meinen Teil habe ich Kopftuchverbote stets abgelehnt, und tue das bis heute.
Zugleich kann und konnte ich die Argumente der Verbotsbefürworter stets nachvollziehen, und teile zumindest in Teilen einige der Ziele.

Okay. Dann sind wir ja recht nahe beieinander.
Ich für meinen Teil habe mir beim Kopftuchverbot noch keine eindeutige Meinung gebildet, aber eine Richtung. Ich habe ja auch nichts gegen die orthodoxen Traditionen. Beim Burkaverbot allerdings habe schon eine Meinung. Und ja, vielleicht fühlen sich dann auch wieder einige diskriminiert. Ich könnte das mit meinen anti-religiösen Überzeugungen im Einklang mit meiner Überzeugung für Religionsfreiheit erklären.
Aber das würde wohl zu weit führen.

Aber bei diesem Sprachengesetz sind und bleiben wir wohl unterschiedlicher Meinung. Ist ja auch gut so - Diversität.



...
Und zu guter Letzt möchte ich noch anmerken, dass ich eigentlich überhaupt nicht vorhatte, das ukrainische Sprachengesetz in irgendeiner Weise in Schutz zu nehmen, mich dafür auszusprechen, es zu befürworten oder dergleichen. Mir ging es vielmehr darum, jeglichem Anschein der Apologetik zugunsten einer Russischen Aggression einen Riegel vorzuschieben.
Um es sehr deutlich zu sagen: selbst wenn das Gesetz die Russen in der Ukraine aufs Übelste diskriminierte, wäre das nicht einmal eine Rechtfertigung für den ersten Schuss eines russischen Infanteristen auf ukrainischem Boden.

Da stimme ich dir zu.
Aber niemand hat bisher hier mit diesem Gesetz oder mit dem Hinweis auf die Nazi-Truppen und Söldner der ukrainischen Nationalgarde bzw. des ukr. Innenministeriums oder all der anderen Kritik auch nur annähernd den Krieg der Russen gegen die Ukraine gerechtfertigt. Ich finde es eigentlich schlimm und typisch deutsch, daß man hier bei Kritik, welche dann mal nicht gegen den Russen gerichtet ist, gleich einem Rechtfertigungsgewitter ausgesetzt ist (nicht von dir) und sich auch noch beleidigen lassen muß (auch nicht von deiner Seite).

Hier in Berlin und in anderen deutschen Städten werden in Kindergärten russischer/ukrainischer/deutscher Eltern+Kinder schon Kinder auf Listen in Gut & Böse eingeteilt, russisch sprechende Leute werden auf der Straße beschimpft, russiche Supermärkte beschmiert oder es werden denen die Scheiben eingeworfen. Ich mache bei der aktuellen Sippenhaft-Hysterie nicht mit, ich stelle mich dagegen.
Die internationale Schriftstellervereinigung PEN hat sich gegen einen Boykott russischer Autoren/Schriftsteller mit den Worten „Der Feind heißt Putin, nicht Puschkin“ ausgesprochen.

Also vielleicht können wir das einfach mal weglassen und normal miteineinder eine Diskussion führen.

Ich habe mittlerweile fast 15 große Kartons an Hilfsgütern für die Ukraine zusammengestellt und in Richtung polnischer Grenze bringen lassen.
Aber meinen Freunden in Wladiwostok und in St. Petersburg würde ich ebenso helfen, wenn sie durch die Sanktionen in Not geraten sollten. Und zwar unabhängig iher pol. Meinung. Denn das sind normale Menschen und meine Freunde. Noch geht es ihnen allerdings gut.
qwk
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[ Sprachengesetz in der Ukraine ]
Wenn es bei uns fremdenfeindliche, diskriminierende oder von mir aus sektiererische Gesetze/Regelungen gibt, bedeutet daß doch a) nicht, daß wir das alle so billigen/befürworten und kann auch b) nicht bedeuten, daß man Regelungen und Gesetze anderswo nicht kritisieren soll, nur weil es bei uns evtl. hier und da auch Handlungsbedarf gibt. Oder habe ich dich da falsch verstanden?
Ob von dir falsch verstanden oder von mir falsch ausgedrückt, es ist jedenfalls nicht das, was ich kommunizieren wollte.
a) man "soll" dieses Gesetz nicht befürworten oder ablehnen, sondern sich kritisch damit auseinandersetzen
b) man "soll" kritisieren, was man für kritikwürdig hält, unabhängig vom sprichwörtlichen Dreck vor der eigenen Tür, den zu fegen es gilt
aber auch
c) gerade unsere heimische Diskussion über bspw. Kopftuch und Burka sollte die Sinne geschärft haben für das Für und Wider solcher Regelungen

Ich will mich da noch mal klarer ausdrücken: für meinen Teil habe ich Kopftuchverbote stets abgelehnt, und tue das bis heute.
Zugleich kann und konnte ich die Argumente der Verbotsbefürworter stets nachvollziehen, und teile zumindest in Teilen einige der Ziele.

Da aber in diesem Themenkreis sehr weit ausgeholt werden müsste bis hin zu political correctness in den USA, hate speech in Südafrika, Loi Toubon etc. pp., will ich das an dieser Stelle nicht weiter ausführen, um ein Abdriften ins offtopic zu vermeiden.

In diesem Sinne:
soweit ich das ukrainische Sprachengesetz richtig interpretiere, ist es zumindest nach meiner Lesart im Sinne eines Loi Toubon als positives Gesetz zum Schutz der eigenen kulturellen Identität einzustufen, und entfaltet damit allenfalls mittelbar eine (vielleicht unvermeidbare) diskriminierende Wirkung.


Wenn man das aber sachlich betrachtet, dann müsste laut Gesetz zum Beispiel die russichsprachige Zeitung Westi statt der bisher täglich 500.000 Exemplare nun täglich 1.000.000 Million Exemplare drucken, wenn sie auf die russischsprachigen Ausgaben nicht verzichten möchte. Es ist doch eindeutig, dass man die hier vor die Wahl stellt: entweder hin zur ukrainischen Sprache oder zum Verschwinden vom Markt.
Das verstehe ich nach meinem Augenschein des Gesetzes nicht so (ich bin aber weder Kenner ukrainischer Rechtsprechung, noch der ukrainischen Sprache).
Vielmehr steht es der Zeitung in meinen Augen frei, einfach jeden Artikel zweisprachig zu drucken (möglicherweise gar in kompakterer Form), was sicherlich nicht zum Verschwinden vom Markt führt.
Dass damit gewisse Kosten einhergehen, die letzten Endes durchaus auch existenzbedrohend sein könnten, will ich dabei nicht bestreiten.
Allerdings gebe ich zu bedenken, dass es in anderen Ländern sehr erfolgreiche Lokalzeitungen von sprachlichen Minderheiten gibt, die selbst bei mickrigen Auflagen wirtschaftlich arbeiten können (hierzulande lese ich bspw. die AZ mit einer verkauften Auflage von wenigen tausend Exemplaren).

Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Filmemacher düften in all ihren Sprachen weiterhin Konferenzen abhalten, Konzerte und Veranstalungen durchführen, Filme drehen und publizieren. Bis auf die Russen. Die müßten nun zu allem eine Übersetzung ins Ukrainische erarbeiten bzw. Live-Übersetzer organisieren.
Du tust so, als gäbe es dafür keine Begründung.
Es besteht die reale Gefahr, dass in Anbetracht der sprachlichen Dominanz des Russischen in Teilen der ukrainischen Gesellschaft eine Spaltung ebendieser Gesellschaft gefördert wird.
Vergleichbare Probleme haben quasi alle multikulturellen Gesellschaften, nur sind diese selten in dieser Größenordnung zu beobachten.
Wenn Frankreich mit dem Arabischen, Deutschland mit dem Türkischen, die USA mit dem Spanischen etc. pp. in einer Form umgehen möchten, die dafür sorgt dass dennoch eine "Muttersprache" erhalten bleibt, ist das eine gesellschaftspolitische Entscheidung, die grundsätzlich zu respektieren ist.

Wenn ein Land dabei noch mit dem Problem der zumindest potentiellen Einmischung eines Nachbarlandes konfrontiert ist, welches die Sprecher der eigenen Muttersprache als nicht der Souveränität des ersten Landes unterworfen akzeptieren möchte, wie dies (und es ist traurig, dass man darauf hinweisen muss) seit Jahren in der Ostukraine und auf der Krim der Fall ist, dann, und hier lehne ich mich nicht weit aus dem Fenster, besteht in der Dominanz der eigenen Sprache auch eine Form der gesellschaftspolitischen Notwehr gegen einen potentiellen Aggressor.

Und das zweimalige "potentiell" dürfen wir ja nun aus dem letzten Satz endgültig streichen.

Das ist ja zumindest eine eindeutige Benachteiligung mit dem Ziel, das Russisch zu verdrängen.
Und ausgerechnet hier in Deutschland würde bei einem solchen Gesetzt doch jeder sofort nach Diskriminierung schreien.
Jein, es soll in erster Linie das Ukrainisch stärken.
Geschieht das zu Lasten des Russischen, ist das eher ein Nebeneffekt, der sicherlich von manchen (auch hierzulande) als Diskriminierung bezeichnet würde, aber eben keine ist.
Man will eine "ukrainische Leitkultur" schaffen, das heißt nicht unbedingt, dass man die eigenständige Kultur des Russischen zugleich unterdrücken will.

Ein Beispiel: in meiner Kindheit wurde ich "genötigt", in der Schule Hochdeutsch zu sprechen.
Damit wollte man meine Bayrische/Fränkische Muttersprache nicht unbedingt unterdrücken, sondern lediglich die Basis für eine gemeinsame Deutsche kulturelle Identität legen.


Und zu guter Letzt möchte ich noch anmerken, dass ich eigentlich überhaupt nicht vorhatte, das ukrainische Sprachengesetz in irgendeiner Weise in Schutz zu nehmen, mich dafür auszusprechen, es zu befürworten oder dergleichen. Mir ging es vielmehr darum, jeglichem Anschein der Apologetik zugunsten einer Russischen Aggression einen Riegel vorzuschieben.
Um es sehr deutlich zu sagen: selbst wenn das Gesetz die Russen in der Ukraine aufs Übelste diskriminierte, wäre das nicht einmal eine Rechtfertigung für den ersten Schuss eines russischen Infanteristen auf ukrainischem Boden.



Nun... er hat doch gesagt, den Erlös über eine Stiftung an Opfer des Kriegs in der Ukraine spenden zu wollen.
Ich hoffe, wir wollen hier nicht noch eine ethnische Unterscheidung der Opfer vornehmen.
So eindeutig wir da sicherlich in Bezug auf die ethnische Begründung einer Meinung sein mögen, muss ich dann doch auch hier einwerfen:
es ist schon ein Unterschied, ob ein russischer Oligarch sich in der aktuellen Lage entscheidet, bspw. spezifisch nur den Witwen russischer Soldaten zu spenden oder allgemein dem Roten Kreuz oder aber direkt ukrainischen Kriegswaisen.
Da mag es eine sehr breite Grauzone geben, aber es gibt eben auch durchaus ein deutlich erkennbares schwarz und weiß.
Das Leid russischer Soldatenwitwen ist sicherlich ebenso real wie das Leid ukrainischer Opfer, und sie sind im besten Sinne unschuldig; das würde nichts daran ändern, dass eine Spende ausschließlich für diese ein zumindest fragwürdiges Signal setzen würde.

Um es anders zu sagen: solange bei der Spende keine Unterscheidung zwischen den Opfern gemacht wird, ist das legitim.
Findet aber eine Unterscheidung auf der Seite des Spenders statt, ist auch die Kritik auf der Basis der Unterscheidung, und damit mittelbar der "Ethnie" zulässig.
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Muss man auch einmal verstehen wenn die Milliarden gespendet werden sollen, oder ist das wir behalten und Abramowitsch an board durch die Hintertür in England ohne das Gesicht zu verlieren?

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/abramowitsch-will-chelsea-milliarden-fuer-ukraine-spenden-17847782.html

Und jetzt gibt es keinen Verkauf mehr...

https://kurier.at/sport/fussball/chelsea-verkauf-grossbritannien-friert-vermoegen-von-russland-oligarch-roman-abramowitsch-ein/401932609

Oder will man in Zukunft alle russischen Staatsbürger mit Vermögen im Ausland enteignen am Ende?

https://www.kleinezeitung.at/politik/aussenpolitik/ukraine/6107786/140-Millionen-Euro-im-Visier_Zwei-OligarchenJachten-in-Italien

Ich denke das ist der Plan.

Aber bei Abramowitsch muss man zwischen den Zeilen lesen:
1. Hat er nie gesagt für welche Opfer des Krieges, sondern nur Opfern des Krieges. Das können auch Russen sein oder er selbst.
2. Das Geld aus dem Verkauf kann er im Zweifel dann auf den Cayman Inseln in einer undurchsichtigen Stiftung parken um zu verhindern dass es eingefroren wird.

Das war mir schon klar, aber ich denke eher man will sich den Investor langfristig im Land behalten durch eine Hintertür, wohin der Erlös geht hätte man ja auch im vorhinein "festlegen" können, außerdem braucht man auch einmal einen Käufer der die Milliarden aufbringen will/kann. Chelsea ist ja nicht gerade ein Schnäppchen.

Nun... er hat doch gesagt, den Erlös über eine Stiftung an Opfer des Kriegs in der Ukraine spenden zu wollen.
Ich hoffe, wir wollen hier nicht noch eine ethnische Unterscheidung der Opfer vornehmen.



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Ich bleibe dabei, das Sprachengesetz von 2019 war ein großer Fehler und es darf und muss kritisiert werden. Aber wie gesagt, ich habe etwas Hoffnung, dass sich - wenn die Ukraine Bestand hat - die Situation langfristig entspannt.

Richtig.
Und es ist ja keine Frage, daß sich die Situation zwangsläufig ändern muß, wenn die Ukraine tatsächlich irgendwann in die Nähe der EU bzw. der Beitrittskandidaten kommen möchte.
Es gibt die sogenannten Kopenhagener Kriterien, davon müsste ja erstmal das pol. Kriterium (institutionelle Stabilität als Garantie für demokratische und rechtsstaatliche Ordnung, Wahrung der Menschenrechte sowie Achtung und Schutz von Minderheiten) erfüllt sein. Ich sah die Ukraine auch vor dem Krieg davon weit entfernt.

Aber vielleicht muß man soweit nicht denken. Man könnte sich eine Art Wahrheits- und Versöhnungskommission 2.0 wie einst in Südafrika vorstellen.
Ohne Beilegung der Differenzen zwischen den Ukraineren und den Russen innerhalb der Ukraine, ohne Befriedung in den heiklen Gebieten wird es nie besser werden.
Versöhnung scheint mir das entscheidende Stichwort.
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Ich sehe einfach keinen Anlass, zwischen russischsprachigen Zeitungen zu verallgemeinern, die auch problemlos thematisch von ukrainischsprachigen Bevölkerungsteilen gelesen werden können und Zeitungen, die schlicht keinen Absatz unter ukrainischsprachigen Bevölkerungsteilen finden werden.
Versteh ich jetzt nicht ganz. Beide Arten Zeitungen sind sinnvoll, oder meinst du mit der zweiten Kategorie Putin-nahe Medien? Gerade bei Printmedien, bei denen viel über Abos läuft, denke ich dass eine Acquise neuer Leser in der gleichen Größenordnung wie die bisherige Auflage sicher schwierig ist, vor allem wenn es auch noch eine andere Sprachgemeinschaft ist. Selbst wenn die reinen Druckkosten sich nicht verdoppeln, hat man eine Menge anderer Kosten, von Marketing bis Logistik (ich muss die ukrainischsprachigen Leser eventuell in einer anderen Region erreichen!) deshalb sehe ich meine Einschätzung einer Kostenverdopplung nicht als "Unsinn" an. Will mich aber auch nicht über diese Zahl streiten.

Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass das Gesetz "die Befindlichkeiten" dieser Leute "ignorieren" würde? Auch mit viel Fantasie kann ich sowas nicht erkennen.
Wenn ich jahrelang eine Zeitung gelesen habe, und dann diese nicht mehr erscheinen kann, weil der Verlag sich die ukrainischsprachige Ausgabe nicht leisten kann, dann ist meine Befindlichkeit sicherlich gestört. Es wird auch kulturell Reichtum aufgegeben, wenn immer mehr Medien entweder ganz aufgeben oder ältere Bevölkerungssegmente beiseite schieben und ins Web wandern müssen.

Mir scheint eher, dass selbst russischsprachige Ukrainer das "Problem" zunehmend als aufgebauscht erkennen und als Spaltungskampagne seitens der Separatisten sehen.
In diesem Sinne will die russische Propaganda die russischsprachige Bevölkerung gegen die ukrainischsprachige Bevölkerung gehetzt werden, was der russischen Propaganda zum Glück auf ganzer Linie mislingt, da es einfach Unsinn ist.
Ja, das ist wie gesagt der Hoffnungsschimmer, aber da hat das Sprachengesetz jetzt nicht direkt was damit zu tun. Auf der anderen Seite der Grenze (im grenznahen Russland) scheint die Propaganda aber zumindest teilweise noch zu funktionieren, da gab es in den letzten Tagen ja einige Berichte. Auch die Leute aus den Grenzregionen verlieren mit den russischsprachigen ukrainischen Medien möglicherweise eine Quelle, um sich unabhängig über die Situation zu informieren.

Und wenn du hier das Sprachengesetz von 2019 kritisiertst, müsstest du genauso das Kiwalow-Kolesnitschenko-Gesetz von 2012 kritisieren, welches vom prorussischen Präsidenten Yanukowytsch eingeführt wurde.
Man könnte auch sagen: ohne das damalige Gesetz von Yanukowytsch wäre das heutige Gesetz möglicherweise nicht als "Gegenbewegung" ausgefallen, als die es gesehen werden kann.
Sollte das Gesetz von 2012 den Gebrauch der ukrainischen Sprache in den russischsprachigen Regionen einschränken, wäre es sicherlich ebenfalls harsch zu kritisieren. Da gab es wohl eine juristische Diskussion drüber, die Details kenne ich allerdings nicht. Ein unsinniges Gesetz rechtfertigt aber nicht ein weiteres, das in die andere Richtung zu weit geht. Diese "Gegenbewegungen ins andere Extrem" sehe ich dabei allgemein als Problem an, Kompromisse scheinen immer schwieriger zu werden. Vielleicht eine Folge der Filterblasen/Echokammern.

Nein, das Gesetz ist einfach eine demokratische Antwort auf die teilweise prekäre Lage, die insbesondere seit 2014 zu diversen Problemen geführt hat. Soll die Ukraine so tun, als gäbe es diese Probleme nicht?
Die Ursprünge der Probleme liegen dabei jedoch weitaus früher zurück und sind vielfach damit begründbar, dass die Ukraine ihre koloniale Vergangenheit abschütteln möchte.
Ohne dem Quasi-Verbot rein russischsprachiger Medien wäre ich mit dem Gesetz halbwegs einverstanden, würde es jedenfalls nicht so harsch kritisieren. Man hat aber damit klar über das Ziel herausgeschossen.
 
Darüber hinaus ist die russische Sprache einfach durch die weitere Verbreitung in Russland und anderen Postsowjetischen Ländern in einem "freien Markt" der ukrainischen Sprache überlegen und die russische Sprache würde die ukrainischen Sprache sukzessive zurückdrängen.
Das würde ich zwar nicht komplett auschließen aber doch eher bezweifeln - die Erfahrungen in der Schweiz ("Weltsprache" Französisch vs. den weniger prestigeträchtigen Sprachen Deutsch/Italienisch) jedenfalls sprechen dagegen, die Sprachgrenze blieb dort nahezu stabil. Auch in Belgien war zwar das Französische eine Zeitlang zu Ungunsten des Flämischen auf dem Vormarsch, seit dem späten 20. Jahrhundert jedoch scheint sich die Situation wieder eingependelt zu haben und die klare Mehrheit spricht weiterhin Flämisch. Ich glaube, dass kleinere Sprachen es inzwischen wieder einfacher haben als noch im 20. Jh., wegen der geringeren Barrieren im Medienbereich dank des Internet.

Solchen gelinde gesagt, grenzdebilen Unsinn, hätte ich besonders von dir nicht erwartet!
Hab das erst jetzt gelesen. Einen solchen persönlichen Angriff ich auch nicht von dir, ehrlich gesagt. Ich hoffe, es war nur eine Kurzschlussreaktion/Missverständnis und du überdenkst dieses Urteil (das Thema ist emotional, keine Frage, deswegen wäre ich in dem Fall auch nicht nachtragend). Ich bin sicher kein Putinversteher, wenn du das jetzt denken solltest, hätte nicht mal was gegen einen russischen Stauffenberg, aber bin gegen jegliche Art von Diskriminierungen und Spaltungen, das solltest du bei der Diskussion beachten. Es geht auch nicht um eine Rechtfertigung gegenüber dem Angriff! Ich war nur mit einer Passage in deinem Post nicht einverstanden, die imo das Sprachengesetz etwas zu "locker" gesehen hat.

Dass "wir" uns als Außenstehende da nicht in demokratische Entscheidungen einzumischen haben würde ich auch verneinen. Die Menschen haben z.B. in Europa oder wo auch immer auch starke Meinungen über negative Entwicklungen in den USA, z.B. den Rassismus dort (auf Grundlage dessen in einigen Bundesstaaten "demokratisch" z.B. diskriminierende Wahlgesetze erstellt werden), Trump usw. und es ist gut und sinnvoll dort die Bewegungen gegen Diskriminierung (z.B. BLM) auch international in Social Media etc. zu unterstützen. Das Gleiche gilt innerhalb Europas u.a. für die Verirrungen Ungarns und Polens, ich nehme mir da auch das Recht heraus menschenverachtenden Unsinn wie die "LGBT-freien Zonen" harsch zu kritisieren, auch wenn diese "demokratisch" von irgendwelchen Gemeinden beschlossen wurden.

Wenn du dich aber auf den EU-Druck bei einem möglichen Beitritt der Ukraine, den ich erwähnte, beziehst, dann sehe ich das ebenfalls anders, denn die EU übt bei Beitrittsverhandlungen in zahlreichen Gebieten Druck aus, auch bei Themen wie Diskriminierung.

Ich bleibe dabei, das Sprachengesetz von 2019 war ein großer Fehler und es darf und muss kritisiert werden. Aber wie gesagt, ich habe etwas Hoffnung, dass sich - wenn die Ukraine Bestand hat - die Situation langfristig entspannt.
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Auch zum empfehlen von ARTE:

Ukraine - Kampf um Donezk (Dreh 2014/2015, Sendejahr 2017)

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Der britische Filmemacher Antony Butts reist nach dem Euromaidan und der Annexion der Krim in die industriell und russisch geprägte Ostukraine. 2014 und 2015 trifft er im dieser russisch-sprachigen Region um Donezk auf Rebellen, die für die Abspaltung der Region von der Ukraine und für eine autonome Republik kämpfen. Dem Filmemacher gelingt es, den überzeugten pro-russischen Kämpfern sehr nahe zu kommen. Ein spannendes Zeitdokument, das nicht nur den innerukrainischen Konflikt zwischen West- und Ostukraine sehr anschaulich zeigt, sondern auch die ambivalente Nähe zum russischen Nachbarn. Eine konfliktgeladene Konstellation allerhöchster aktueller Brisanz.

Krieg in Europa - Das Ukraine-Drama Weder Feinde noch Freunde (Teil 1)

Krieg in Europa - Das Ukraine-Drama Weder Feinde noch Freunde (Teil 2)

Quote
Der britische Filmemacher Antony Butts reist nach dem Euromaidan und der Annexion der Krim in die industriell und russisch geprägte Ostukraine. 2014 und 2015 trifft er im dieser russisch-sprachigen Region um Donezk auf Rebellen, die für die Abspaltung der Region von der Ukraine und für eine autonome Republik kämpfen. Dem Filmemacher gelingt es, den überzeugten pro-russischen Kämpfern sehr nahe zu kommen. Ein spannendes Zeitdokument, das nicht nur den innerukrainischen Konflikt zwischen West- und Ostukraine sehr anschaulich zeigt, sondern auch die ambivalente Nähe zum russischen Nachbarn. Eine konfliktgeladene Konstellation allerhöchster aktueller Brisanz.

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Muss man auch einmal verstehen wenn die Milliarden gespendet werden sollen, oder ist das wir behalten und Abramowitsch an board durch die Hintertür in England ohne das Gesicht zu verlieren?

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/abramowitsch-will-chelsea-milliarden-fuer-ukraine-spenden-17847782.html

Und jetzt gibt es keinen Verkauf mehr...

https://kurier.at/sport/fussball/chelsea-verkauf-grossbritannien-friert-vermoegen-von-russland-oligarch-roman-abramowitsch-ein/401932609

Oder will man in Zukunft alle russischen Staatsbürger mit Vermögen im Ausland enteignen am Ende?

https://www.kleinezeitung.at/politik/aussenpolitik/ukraine/6107786/140-Millionen-Euro-im-Visier_Zwei-OligarchenJachten-in-Italien

Ich denke das ist der Plan.

Aber bei Abramowitsch muss man zwischen den Zeilen lesen:
1. Hat er nie gesagt für welche Opfer des Krieges, sondern nur Opfern des Krieges. Das können auch Russen sein oder er selbst.
2. Das Geld aus dem Verkauf kann er im Zweifel dann auf den Cayman Inseln in einer undurchsichtigen Stiftung parken um zu verhindern dass es eingefroren wird.

Das war mir schon klar, aber ich denke eher man will sich den Investor langfristig im Land behalten durch eine Hintertür, wohin der Erlös geht hätte man ja auch im vorhinein "festlegen" können, außerdem braucht man auch einmal einen Käufer der die Milliarden aufbringen will/kann. Chelsea ist ja nicht gerade ein Schnäppchen.
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Muss man auch einmal verstehen wenn die Milliarden gespendet werden sollen, oder ist das wir behalten und Abramowitsch an board durch die Hintertür in England ohne das Gesicht zu verlieren?

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Und jetzt gibt es keinen Verkauf mehr...

https://kurier.at/sport/fussball/chelsea-verkauf-grossbritannien-friert-vermoegen-von-russland-oligarch-roman-abramowitsch-ein/401932609

Oder will man in Zukunft alle russischen Staatsbürger mit Vermögen im Ausland enteignen am Ende?

https://www.kleinezeitung.at/politik/aussenpolitik/ukraine/6107786/140-Millionen-Euro-im-Visier_Zwei-OligarchenJachten-in-Italien

Ich denke das ist der Plan.

Aber bei Abramowitsch muss man zwischen den Zeilen lesen:
1. Hat er nie gesagt für welche Opfer des Krieges, sondern nur Opfern des Krieges. Das können auch Russen sein oder er selbst.
2. Das Geld aus dem Verkauf kann er im Zweifel dann auf den Cayman Inseln in einer undurchsichtigen Stiftung parken um zu verhindern dass es eingefroren wird.
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Muss man auch einmal verstehen wenn die Milliarden gespendet werden sollen, oder ist das wir behalten und Abramowitsch an board durch die Hintertür in England ohne das Gesicht zu verlieren?

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Und jetzt gibt es keinen Verkauf mehr...

https://kurier.at/sport/fussball/chelsea-verkauf-grossbritannien-friert-vermoegen-von-russland-oligarch-roman-abramowitsch-ein/401932609

Oder will man in Zukunft alle russischen Staatsbürger mit Vermögen im Ausland enteignen am Ende?

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Der von mir geschätzte Glenn Greenwald, weltweit den meisten Usern wahrscheinlich bekannt durch seine Unterstützung Edward Snowdens bei der Veröffentlichung der Dokumente über PRISM und globale Überwachungs- und Spionagetätigkeiten der NSA, veröffentlichte gerde einen interessanten Artikel.

Victoria Nuland: Ukraine Has "Biological Research Facilities," Worried Russia May Seize Them

https://greenwald.substack.com/p/victoria-nuland-ukraine-has-biological?s=w


Ohne voreilige Schlüsse ziehen zu wollen, aber das wäre mal wieder typisch für des zweite Gesicht^^.
Und daß die Krawall-Neokonservative dort wieder involviert ist, wundert mich nicht.


Sie haben ja schon angebissen...

Gerade kam eine Meldung über den News-Ticker: die USA warnen die Russen vor dem Einsatz von Bio - bzw. Chemiewaffen.
Man könnte das so verstehen: wenn denen die Labore um die Ohren fliegen bevor sie das Zeug raus haben, dann werden die USA den Russen unterstellen, diese hätte dort Massenvernichtungswaffen (Bio oder Chemie) eingesetzt.

Und da sage noch einer, die Propaganda des kalten Krieges wäre vorbei.

Ich hatte allerdings geschrieben: Ohne voreilige Schlüsse ziehen zu wollen.  Wink

Es gibt ja 3 Möglichkeiten.
1) Es ist ein Propaganda-Coup der Russen (und Chinesen).
2) Es ist ein Vertuschungs-Versuch der Amerikaner.
3) An der Sache ist nichts dran.

Allerdings darf man sich schon wundern.
Wenn es sich einfach nur um Forschung zum Wohle aller handelt, warum Frau Nuland bei einer solch einfachen Frage so ins Stottern gerät.
Warum sie ausdrücklich davor warnt, daß die Russen an diese "Labore" kommen. Warum man das unbedingt verhindern müßte. Warum andere augenblicklich auf die altbekannte Abwehrstrategie zurückgreifen und die Russen ins Visier nehmen. Und wenn man sich mit der Vita diese Dame beschäftig, mit dem Versuch der aktiven Beeinflussung der ukrainischen Politik, mit ihrer Vergangenheit bei Lügnern und Kriegstreibern, dann würde mich zumindest nichts wundern. Die Grundlage, ja den Anreiz für derartige Spekulationen haben diese Leute und Regierungen (der USA, Russlands und andere) ja durch ihre Taten selbst geschaffen, das ist ja nicht vom Himmel gefallen. Gehört irgendwie auch zum Fluch der bösen Tat.
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Der von mir geschätzte Glenn Greenwald, weltweit den meisten Usern wahrscheinlich bekannt durch seine Unterstützung Edward Snowdens bei der Veröffentlichung der Dokumente über PRISM und globale Überwachungs- und Spionagetätigkeiten der NSA, veröffentlichte gerde einen interessanten Artikel.

Victoria Nuland: Ukraine Has "Biological Research Facilities," Worried Russia May Seize Them

https://greenwald.substack.com/p/victoria-nuland-ukraine-has-biological?s=w


Ohne voreilige Schlüsse ziehen zu wollen, aber das wäre mal wieder typisch für des zweite Gesicht^^.
Und daß die Krawall-Neokonservative dort wieder involviert ist, wundert mich nicht.


Sie haben ja schon angebissen...

Gerade kam eine Meldung über den News-Ticker: die USA warnen die Russen vor dem Einsatz von Bio - bzw. Chemiewaffen.
Man könnte das so verstehen: wenn denen die Labore um die Ohren fliegen bevor sie das Zeug raus haben, dann werden die USA den Russen unterstellen, diese hätte dort Massenvernichtungswaffen (Bio oder Chemie) eingesetzt.

Und da sage noch einer, die Propaganda des kalten Krieges wäre vorbei.

Sprachengesetz in der Ukraine[...]
Ich finde das schon ziemlich bedenklich, zumal es nicht für Englisch und EU-Sprachen sowie andere Minderheitensprachen gilt, es richtet sich also eindeutig gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe und ihre Sprache.
Ich will das weder relativieren, noch verharmlosen oder entschuldigen; ich halte von solchen Regelungen ebenfalls wenig bis gar nichts.
(zugleich muss ich sagen, dass ich nicht besonders großes Diskriminierungspotential in diesem Gesetz erkenne).


Wenn man das aber sachlich betrachtet, dann müsste laut Gesetz zum Beispiel die russichsprachige Zeitung Westi statt der bisher täglich 500.000 Exemplare nun täglich 1.000.000 Million Exemplare drucken, wenn sie auf die russischsprachigen Ausgaben nicht verzichten möchte. Es ist doch eindeutig, dass man die hier vor die Wahl stellt: entweder hin zur ukrainischen Sprache oder zum Verschwinden vom Markt.

Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Filmemacher düften in all ihren Sprachen weiterhin Konferenzen abhalten, Konzerte und Veranstalungen durchführen, Filme drehen und publizieren. Bis auf die Russen. Die müßten nun zu allem eine Übersetzung ins Ukrainische erarbeiten bzw. Live-Übersetzer organisieren.

Das ist ja zumindest eine eindeutige Benachteiligung mit dem Ziel, das Russisch zu verdrängen.
Und ausgerechnet hier in Deutschland würde bei einem solchen Gesetzt doch jeder sofort nach Diskriminierung schreien.
 
Gut, dass wir nun mit Demokratischen Ländern wie Kakar oder Ägypten über Energie Verträge verhandeln.

Das tun wir doch schon lange.  Grin


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Ich weiß nicht, was daran "ziemlich bedenklich" sein soll, schließlich verlangt das Gesetz für dein Beispiel lediglich, dass diese gedruckte Zeitung auch in ukrainischer Sprache erscheinen soll. Das Herausgeben russischsprachiger Zeitungen ist also nach wie vor möglich.
Wenn man jetzt auf den Gedanken kommen sollte, dass es unrentabel ist, die Zeitung in zwei Sprachen herauszugeben, wäre auch dies ein Trugschluss.
Wird im FAZ-Artikel bereits beschrieben. Du hast Kosten für Übersetzer und musst die ganzen Druckkosten usw. verdoppeln. Das hält kein Verlag so einfach so aus, es sei denn er hat schon genug ukrainischsprachige Leser.
Ich sehe einfach keinen Anlass, zwischen russischsprachigen Zeitungen zu verallgemeinern, die auch problemlos thematisch von ukrainischsprachigen Bevölkerungsteilen gelesen werden können und Zeitungen, die schlicht keinen Absatz unter ukrainischsprachigen Bevölkerungsteilen finden werden. Macht einfach keinen Sinn.
Druckkosten "verdoppeln" ist ebenfalls Unsinn, denn die mehrheitlichen Kosten sind unabhängig davon, in welcher Sprache die Zeitung gedruckt wird.
Die einzigen Mehrkosten entstehen für Übersetzung und Satz der Zeitung, diese Kosten entstehen einmalig, wobei Satz möglicherweise auch einfach Großteil Copy-Paste sein wird.



Geht es bei der Propaganda wirklich um Fakten oder bloß um... Propaganda?
Da spielt es keine Rolle, was hochgekocht wird, hauptsache irgendetwas faktenbefreites wird hochgekocht, ins Gegenteil verkehrt und maßlos aufgebauscht und wenn es garnichts gibt, wird halt ein Vorwand frei erfunden.
Hätte die Ukraine hingegen schnell kapituliert, hätte die russische Propaganda wohl einen Sieg einfahren können, und die Sache mit den "Nazis in der Ukraine" wäre mehr oder weniger unangezweifelt in den russischen Geschichtsbüchern gelandet.
Eben, das zeigt bloß, wie schwachsinning und haltlose diese Lügengeschichten sind.  Cheesy
In den im Süden liegenden Gebieten, welche jetzt von Russland besetzt wurden, leben ja einige russischsprachige Ukrainer und selbst dort sind die pro-ukrainischen Demonstrationen nach der Besetzung so massiv, dass man keinen Zweifel daran haben kann, dass die Behauptungen von russischer Seite kompletter Unfug sind.
Ich bin weder Freund noch Feind des Sprachengesetzes der Ukraine, kann aber den Sinn dahinter sehr wohl nachvollziehen.



Dass Putin das nicht mag, weil es seinen Einfluss in der Ukraine schmälert ist mir klar aber da sollte er erst einmal vor seiner Haustür kehren, Bei ihm ist ja jeder ausländischer Agent und fliegt direkt raus.
Wenn es die Probleme mit Russland nicht gäbe, würde dieses Gesetz vermutlich ebenfalls nicht existieren.
Das Gesetz hat erst mal nicht wirklich was mit Putin (du meinst wohl: seine mögliche Einflussnahme auf ukrainische russischsprachige Medien) zu tun. Schon im besagten FAZ-Artikel steht, dass damit ein Teil der russischsprachigen Putin-Kritik abgewürgt wird. Es geht beim Gesetz natürlich darum, das Ukrainische zu stärken, was im Prinzip nicht schlecht ist. Aber wenn du Gebiete hast, in denen 60-80% russische Muttersprachler sind, kannst du deren Befindlichkeiten nicht einfach ignorieren und sie mit Zwang zum Sprachenwechsel bekehren wollen. Wenigstens regionale Ausnahmeregelungen sollte es da schon geben.
Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass das Gesetz "die Befindlichkeiten" dieser Leute "ignorieren" würde? Auch mit viel Fantasie kann ich sowas nicht erkennen.

Mir scheint eher, dass selbst russischsprachige Ukrainer das "Problem" zunehmend als aufgebauscht erkennen und als Spaltungskampagne seitens der Separatisten sehen.
In diesem Sinne will die russische Propaganda die russischsprachige Bevölkerung gegen die ukrainischsprachige Bevölkerung gehetzt werden, was der russischen Propaganda zum Glück auf ganzer Linie mislingt, da es einfach Unsinn ist.

Und wenn du hier das Sprachengesetz von 2019 kritisiertst, müsstest du genauso das Kiwalow-Kolesnitschenko-Gesetz von 2012 kritisieren, welches vom prorussischen Präsidenten Yanukowytsch eingeführt wurde.
Man könnte auch sagen: ohne das damalige Gesetz von Yanukowytsch wäre das heutige Gesetz möglicherweise nicht als "Gegenbewegung" ausgefallen, als die es gesehen werden kann.



Das Gesetz ist in fast jeder Hinsicht eine Katastrophe. Ich hoffe ja, dass die Ukraine irgendwann mal eine EU-Beitrittsperspektive bekommt, dann sollte die EU Druck drauf ausüben, dass dieser Unsinn abgeschafft bzw. in die Richtung der Sprachengesetze z.B. in der Schweiz oder Belgien hin geändert werden.
Nein, das Gesetz ist einfach eine demokratische Antwort auf die teilweise prekäre Lage, die insbesondere seit 2014 zu diversen Problemen geführt hat. Soll die Ukraine so tun, als gäbe es diese Probleme nicht?
Die Ursprünge der Probleme liegen dabei jedoch weitaus früher zurück und sind vielfach damit begründbar, dass die Ukraine ihre koloniale Vergangenheit abschütteln möchte.
Darüber hinaus ist die russische Sprache einfach durch die weitere Verbreitung in Russland und anderen Postsowjetischen Ländern in einem "freien Markt" der ukrainischen Sprache überlegen und die russische Sprache würde die ukrainischen Sprache sukzessive zurückdrängen.
Ob das Gesetz im Detail noch Verbesserungen / Nuancierungen bedarf, kann ich von hier aus nicht sagen und das ist Sache der ukrainischen Gesetzgebung / gesellschaftlichen Debatte. Ich denke, da haben wir recht wenig Legitimation, uns einzumischen.
Das demokratisch eingeführte Gesetz ist daher weder "in jeder Hinsicht eine Katastrophe", noch Unsinn oder sonst irgendwas.
Solchen gelinde gesagt, grenzdebilen Unsinn, hätte ich besonders von dir nicht erwartet!



Der von mir geschätzte Glenn Greenwald...

Hach ja, wundert mich keinen Meter, dass dieser Narzisst von dir geschätzt wird.  Cheesy Cheesy
Seine Arbeiten zu Bolsonaro sind ja nachvollziehbar und unterstützenswert (wobei Greenwald dort auch einiges eher dem Zufall zu verdanken hat, denn das hätte jeder ein mittelmäßiger Journalist genauso hinbekommen).
Spätestens seit seiner Agitation für (ebenfalls Narzisst) Donald Trump und dem Schönreden des Putschversuchs vom 06.01.2020 auf das Kapitol hat Greenwald jedoch jegliche Kredibilität verloren.
Ich finde es auch verwunderlich, wie man gleichzeitig Bolsonaro verachten kann, während man Trump in den Allerwertesten kriecht.  Roll Eyes
Greenwald bekommt es hin und daher ist er gern gesehener Gast bei Foxnews. Aber nicht, um Bolsonaro zu kritisieren, sondern um Trumpfans die tägliche Propaganda zu liefern.

Nun zum Artikel: natürlich wie immer schön tendenziös geschrieben von Greenwald, erinnert mich so ein bisschen an Reitschuster mit der Einschränkung, dass Reitschuster tatsächlich Erfahrung als Russland-Korrespondent besitzt.
Es wundert nicht, dass Greenwald die Research-Facilities extrem aufbauscht, in Wahrheit sind es aber einfach nur Research-Facilities.
Die Verbindung zu Biowaffen suggeriert Greenwald in seiner tendenziösen Art und Weise, etwas anderes hätte man auch garnicht erwartet.
Glenn Greenwald ist halt eher schmieriger Heuchler statt Journalist.

Wieso sollte man einen "Journalisten" ernst nehmen, der in der jüngeren Vergangenheit bei so gut wie allen wichtigen Themen daneben lag?  Roll Eyes
Egal, Hauptsache die Zuschauer von Foxnews freut es.
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Sprachengesetz in der Ukraine[...]
Ich finde das schon ziemlich bedenklich, zumal es nicht für Englisch und EU-Sprachen sowie andere Minderheitensprachen gilt, es richtet sich also eindeutig gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe und ihre Sprache.
Ich will das weder relativieren, noch verharmlosen oder entschuldigen; ich halte von solchen Regelungen ebenfalls wenig bis gar nichts.
(zugleich muss ich sagen, dass ich nicht besonders großes Diskriminierungspotential in diesem Gesetz erkenne).

Im Vergleich zur Diskussion von Kopftuch- oder Burka-Verbot in Deutschland allerdings finde ich, nimmt sich das Sprachengesetz in der Ukraine noch fremdenfreundlich aus. Ganz allgemein sollte hier in Deutschland jeder überlegen, ob er denn so recht moralisch rechtfertigen kann, diesbezüglich den sprichwörtlichen ersten Stein zu werfen.

Und ich gebe hier mal ganz offen zu, dass selbst ich mir manchmal denke "also, es wäre schon nett, wenn die Läden in der Goethe-Straße in München ihre Schilder wenigsten auch in deutscher Transkription darböten" Wink

Bis auf den Punkt "Diskriminierungspotential" gebe ich dir ja recht.
Aber "den ersten Stein werfen" - als Hinweis auf ein selbstgerechtes Verhalten? Wenn es bei uns fremdenfeindliche, diskriminierende oder von mir aus sektiererische Gesetze/Regelungen gibt, bedeutet daß doch a) nicht, daß wir das alle so billigen/befürworten und kann auch b) nicht bedeuten, daß man Regelungen und Gesetze anderswo nicht kritisieren soll, nur weil es bei uns evtl. hier und da auch Handlungsbedarf gibt. Oder habe ich dich da falsch verstanden?

qwk
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Sprachengesetz in der Ukraine[...]
Ich finde das schon ziemlich bedenklich, zumal es nicht für Englisch und EU-Sprachen sowie andere Minderheitensprachen gilt, es richtet sich also eindeutig gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe und ihre Sprache.
Ich will das weder relativieren, noch verharmlosen oder entschuldigen; ich halte von solchen Regelungen ebenfalls wenig bis gar nichts.
(zugleich muss ich sagen, dass ich nicht besonders großes Diskriminierungspotential in diesem Gesetz erkenne).

Im Vergleich zur Diskussion von Kopftuch- oder Burka-Verbot in Deutschland allerdings finde ich, nimmt sich das Sprachengesetz in der Ukraine noch fremdenfreundlich aus. Ganz allgemein sollte hier in Deutschland jeder überlegen, ob er denn so recht moralisch rechtfertigen kann, diesbezüglich den sprichwörtlichen ersten Stein zu werfen.

Und ich gebe hier mal ganz offen zu, dass selbst ich mir manchmal denke "also, es wäre schon nett, wenn die Läden in der Goethe-Straße in München ihre Schilder wenigsten auch in deutscher Transkription darböten" Wink
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Victoria Nuland: Ukraine Has "Biological Research Facilities," Worried Russia May Seize Them

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Ohne voreilige Schlüsse ziehen zu wollen, aber das wäre mal wieder typisch für des zweite Gesicht^^.
Und daß die Krawall-Neokonservative dort wieder involviert ist, wundert mich nicht.
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