Der Hinweis auf Macron ist ein Fakt.
Der Hinweis mit Macron war deinerseits mit einem Hinweis versehen, dass du es begrüßt.
Es war also keine neutrale Feststellung.
Und daß ich Anhänger der Kernenergie bin, sagt genau was?
Diese Frage wird man wohl nicht direkt beantworten können, nur indirekt.
In erster Linie heißt es ja, dass du zum aktuellen Zeitpunkt diese Art der Energieerzeugung gutheißt. Das ist ja auch legitim aber schauen wir uns doch einmal das Gesamtpaket Atomkraft an.
Dazu hat yxt ja bereits einige wichtige Hinweise gebracht.
Ich spreche garnicht ab, dass man damals in den 1950er Jahren in dieser Technologie eine große Innovation sah und die war es in gewisser Weise auch. Es gab zwar ebenfalls Probleme aber bei denen erhoffte man sich eine Problemlösung in naher Zukuft, mit dem Fortschritt der Technik.
Das Restrisiko wird man wohl nie ganz vermeiden können, so sehr auch immer betont wird, wie gering es ist. Das man sich von diesen Aussagen nichts kaufen kann, hat man bei Tschernobyl gesehen, wobei man da noch einwenden kann, dass die Sicherheitsstandards der Sowjetunion etwas zweifelhafter Natur waren. Spätestens seit Fukushima ist aber auch klar, dass es nicht zwingend der marode Meiler sein muss, sondern dass ein technologisch hoch entwickeltes Land ebenfalls getroffen werden kann.
Dieses Ereignes hatte damals zurecht für viel Aufsehen gesorgt und die ohnehin bereits bröckelnden Vorschusslorbeeren für die Atomkraft zumindest in Mitteleuropa beseitigt.
Bleiben ebenfalls Anschläge, mit denen man sich angreifbar macht.
Die Endlagerung ist mindestens genauso problematisch mit ein paar Sahnehäubchen.
Zuerst dachte man auch hier, dass der technologische Fortschritt das Problem der Endlagerung lösen würde. Das tat er aber nicht. Man wusste, dass man ein Endlager benötigt, welches die radioaktiv verseuchten Abfälle über viele Zehntausend Jahre sicher einschließen musste.
Ein geeignetes Endlager hatte es aber zu keinem Zeitpunkt gegeben, stattdessen bemühte man Kandidaten dafür, die allesamt jedoch ungeeignet waren, nur gestand man sich das nie ein.
Dies ist besonders lächerlich, war der Betrieb der Atomkraftwerke doch an einen Nachweis eines sicheren Endlagers gebunden. Ein sicheres Endlager gab es aber nie und trotzdem wurden die Atomkrafterke betrieben.
Die Kraftwerksbetreiber waren sich dabei nie einer halbgaren Strategie zu schade, um die vermeintlich “sichere” Endlagerung zu garantieren, wie die Wiederaufbereitung in La Hague, die nicht wirklich etwas brachte aber dafür Radioaktivität in die Nordsee leitet.
Abgesehen von den Umweltschäden sind allein die Kosten der bisherigen Fehlversuche rund um die Endlagerung astronomisch und damit ist das Kapitel noch nicht abgeschlossen, die stetig mehr werdenden radioaktiven Abfälle die nötigen 100.000 Jahre (!) sicher endzulagern.
Ich verstehe da die Anhänger der Atomkraft absolut nicht, wie man hier ohne endgütige Lösung und damit praktisch unbekannten Kosten argumentieren kann, Atomkraft sei auch nur in irgend einem realistischen Szenario “güstig”.
Ich finde auch keine Gründe für die Validität des Arguments: "Wir haben eh schon radioaktiven Müll da, ist ja nicht wirklich tragisch, ob wir die Menge jetzt noch verdoppeln oder verdreifachen".
Was, wenn man kein Endlager findet und die Kosten für radioaktiv verseuchten Abfall sind überwiegend proportional zu ihrer Menge sein werden, z.B. weil man auf die waghalsige Idee kommt, sie ins All zu schießen?
Warum sollte man ein Problem verschärfen, zu dem man noch keine Lösung hat?
??
Das ist absurd.
Wirklich emissionsarm Energie produzieren kann man nur mit regenerativen Energien und Atomkraft gehört nicht dazu. Nicht nur, dass Atomkraft betrachtet von Uranabau bis Endlagerung sehr viel mehr Emmissionen freisetzt, es ist bereits per Definition nicht erneuerbar, da bereits das Uran endlich ist. Wie Öl und Gas sind diese Ressourcen endlich.
Das Problem ist nicht die mangelnde Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien, das Problem ist der mangelnde Wille der Umsetzung.
Wenn man sieht, dass allein in Sachsen im ersten Halbjahr 2021
kein eines Windrad gebaut wurde, erübrigt sich die Frage, wo das Problem liegt.
Man kann also sagen:
Nach heutigem Kenntnisstand, welcher besonders nach Fukushima beeindruckend bestätigt wurde, hat Atomkraft vor allem zwei Probleme:
- Ein Problem, welches nicht eintreten muss aber wenn es eintritt, enormen, dauerhaften Schaden anrichtet: Reaktorunfälle mit im schlimmsten Falle einer Kernschmelze.
- Ein Problem, welches nicht vermeidbar ist, bereits heute eines ist und uns mindestens mehrere Zehntausend Jahre beschäftigen wird: Die Entsorgung des radioaktiv verseuchten Mülls für mehrere zehntausend Jahre.
Ja, als Brückentechnologie hat Atomkraft eine wichtige Rolle gespielt.
Hätte die Menschheit ohne Stromerzeugung durch Atomkraft leben können? Sicher!
Vielleicht hätte man ohne Vorhandensein der Atomkraft einfach früher damit begonnen, erneuerbare Energien auszubauen? Man weiß es nicht. Aber die Menschheit wäre auch ohne Atomkraft klargekommen und vielleicht wünscht man sich in ein paar Jahzehten einmal, dass man diese am liebsten garnicht erst angewandt hätte.
Daher betrachte ich den Begriff "Brückentechnologie" durchaus kritisch.
Wenn man dann sieht, wie lange diese Brücke in einigen Ländern gebaut wird, bleibt mir nur die Hoffnung, dass die Brücke aufgrund der enormen Spannweite nicht kollabiert.
Zu deinen grundlegend misslungenen Rants:
Aber:
Haltlose Unterstellungen und eine Suggestivfrage, eine Kommentar beginnend mit
Ach ja, ein Anhänger der Kernenergie. sind kein Hinweis auf den Versuch einer sachlichen Debatte. Das ist einfach nur Getrolle seitens miau.
Insofern wir also derart politisierten Kindergarten außen vor lassen können...?
Abgesehen davon, dass du als Atomkraftbefürworter anscheinend ziemlich dünnhäutig auftrittst und deine Anschuldigungen bloß haltlose Unterstellungen sind, sind deine Argumente im Gegenzug ziemlich schwach.
Mir fällt es halt auf, dass sich manche Dinge wie ein roter Faden durch deine Argumentation ziehen:
Ein Mangel an Weitsicht bei komplexen Prozessen und vor allem eine doch ziemlich egiostische Grundeinstellung, bei der dein Wohl an erster Stelle steht. Anders kann ich es mir zumindest nicht erklären, dass du irrational dünnhäutig auf angebrachte Maßnahmen zur Eindammung der Corona-Pandemie reagierst und (zumindest nach meinem Eindruck besonders in deinem letzten Beitrag) als Anhänger der Atomkraft auftrittst, bei welcher es nun einmal in der Natur liegt, dass wir heute vergleichsweise günstige Energie erzeugen können aber die massiven, ungelösten Folgeprobleme, wie die Endlagerung des radioaktiv verseuchten Mülls, der nachfolgenden Generation aufhalsen, während wir auch auf echte, erneuerbare Energien hätten setzen können.
Atomkraft-Anhänger kannst du ja durchaus sein aber dann solltest du gleichzeitig kritikfähig sein.
Ansonsten ist eine Diskussion müßig.
Natürlich sollte man an Atomkraft forschen und schauen, ob es möglich ist, ohne die oben genannten Probleme Energie zu erzeugen.
Aber so, wie es aktuell läuft, ist das ein Irrweg und Deutschland ist gut beraten, keine neuen Reaktoren gebaut zu haben - auch wenn die Nachbarländer diesen Erfolg gefährden.