Ich merke schon, ich habe einen Thread eröffnet, der für Zündstoff sorgen kann.
Positiv im Sinne von Bitcoin, das ist damit gemeint. Nach den Aussetzern von Biden, die für viele Memes gesorgt haben, ist Biden stark in die Kritik geraten und seine senile Art in der Öffentlichkeit zeugt nicht von Stärke. Natürlich ist das auch ein gewisses pauschales Vorurteil, aber es hat bestand und es wirkt bei der Bevölkerung. Und jetzt, nach dem überlebten Attentat an Trump entsteht Fürsprechen für ihn, auch Biden hat sich natürlich positiv geäußert und ihn nicht weiter zu einer Zielscheibe zu machen.
Auch wenn Trump all das widerspiegelt, was er ist, so wie mv1986 es schreibt, ist es in Deutschland mit Scholz und Co. auch nicht ganz sauber. Man könnte Scholz nach seinem "Herzensprojekt" (so sagte er es mal auf einem Presseauftritt) für die Stadt Hamburg fragen, aber es kommt zum Elbtower keine Antwort mehr.
In Amerika ist vieles eine große Show und wir erleben aktuell ein paar interessante Stellen dieses Blockbusters. Auch wenn Trump falsch ist, ein Straftäter und so weiter, der Fokus ist auf Bitcoin gerichtet.
Donald Trump ist medial ein Unterstützer von Bitcoin. Biden war in Vergangenheit für Regulierungen und Marktstabilität, was sich nun etwas gelockert hat, ebenfalls medial betrachtet.
Ich sehe grundsätzlich gar nichts Schlimmes darin, wenn jemand so ein Thema wie dieses aufmacht und es auch gern auf Bitcoin bezieht. Das Problem, das ich damit habe, sind eher in Bezug auf die gedankendefekte Relationalität. Diese Terminologie kommt aus der Philosophie und wer sich damit beschäftigt, kann auch herleiten, warum das dann durchaus den Ruf zum Bezug aufs Wesentliche, aufs Übergeordnete triggert. Deshalb ist mein gut gemeinter Rat - und das meine ich wirklich ernst - bei solchen Dingen einfach der Vollständigkeit halber ein oder zwei Sätze zur Einordnung zu schreiben. Du selbst verursacht sehr schnell den Eindruck, dass Dir eigentlich völlig egal ist, dass Trump Migranten zur Warnung in die Beine schießen will und zur Grenze Gräben bauen will, die mit Alligatoren und Schlangen besetzt werden. Seine Worte dazu waren, dass das eine tolle Abschreckung wäre, wenn der erste Mensch da von den Viechern attackiert wird.
Hier steht jetzt nur "Alligator", aber Snakes waren auch Thema. Aber einer seiner eigenen engsten Berater hat aus dem Nähkästchen geplaudert in
dieser Dokumentation. Schaut sie euch an, ist wirklich schockierend und da komme ich auch gleich auf d5000 (
sondern dass von der höchsten Autorität des Landes antidemokratische Gedanken und Hass gepredigt werden und entsprechende Gruppierungen sich unterstützt sehen.)
"Either the deep state destroys America, or we destroy the deep state!".
Ein weiteres wörtliches, von ihm persönlich gehaltenes Zitat bei einer Rede, ebenfalls in der Doku zu finden. Der Typ ist krank. Der ist absolut irre.
Also, MinoRaiola, ich bin definitiv für Meinungsfreiheit, aber ich würde mir schon rausnehmen anzumerken, wenn ich es beschämend salopp finde, wenn man alles so beiseite lässt und dann mal kurz über Bitcoin spricht. Aber wie gesagt, mir geht es nicht darum mundtot zu machen, sondern eher darum, dass ich eigentlich den meisten Leuten - Dir auch - da etwas mehr Feingefühl zutraue.
Ich sehe wie wahrscheinlich schon ein paarmal gesagt Trump insgesamt ziemlich kritisch. Das geopolitische Thema ist da für mich nicht so ausschlaggebend, sondern dass von der höchsten Autorität des Landes antidemokratische Gedanken und Hass gepredigt werden und entsprechende Gruppierungen sich unterstützt sehen.
Im Bezug auf Bitcoin denke ich dass eine Trump-Präsidenschaft wahrscheinlich am ehesten den Altcoins und dabei besonders den richtigen Shitcoins und Scams nützen würde. Da geht es ja eigentlich bei dem im OP erwähnten Protest gegen die SEC drum: die SEC soll bitteschön jeden premined Ponzi-Scam unreguliert und ohne irgendwelchen Investorenschutz durchlassen und am besten noch ETFs drauf erlauben.
Im Prinzip finde ich das "unregulierte" auch nicht schlecht, ich halte ICOs eigentlich für etwas Positives, weil damit eine unkomplizierte Crowdfunding-Möglichkeit für junge Unternehmen entsteht. Aber dann müsste sich der Staat drum kümmern, mit anderen Mitteln die Investoren zu schützen, die ja oft "Retailer" sind, also normale Bürger die halt in was "cooles" investieren oder einfach nur etwas zocken wollen aber oft komplett auf die Nase fallen. Ich fand daher z.B. die Whitepaperpflicht der MiCa gut: also ihr dürft eure ICOs durchziehen, wenn ihr die potenziellen Investoren richtig drüber informiert, und wenn es ein verschleiertes Ponzi ist, dann muss es eben in eurem Whitepaper stehen und jeder kann es sehen. (Andere Bestimmungen der MiCa sehe ich eher kritisch und die gehen in der Tat Richtung Überregulierung, wie die Registrierungspflicht für breite Kategorien von Krypto-Dienstleistern, aber das ist hier ja OT, wollte ich nur kurz erwähnen.)
Das Problem bei einer Trump-Regierung wird sein dass dies zu einem dieser typischen Kulturkampfthemen aufgebauscht werden könnte, und dann eben gar kein Schutz für die Investoren übrigbleibt, weil das ja "Sozialismus" wäre oder so.
PS: Im übrigen glaube ich nicht, dass das Rennen schon für Trump entschieden ist, auch wenn Trumps Chancen sicher gestiegen sind. Biden scheint wohl laut heute in einigen Medien publizierten Gerüchten doch an einen Rücktritt nachzudenken. Und es könnte auch einen Mobilisierungseffekt geben bei denen, die Trump unbedingt verhindern wollen, aber vielleicht bei positiveren Umfragewerten für die Demokraten bei der Wahl zu Hause geblieben wären. (Stimme übrigens Buchi-88 zu: eine Demokratie muss sowas aushalten.)
Ich gebe ja selten 3 Merits, weil ich mir das so leisten kann mit den Merits
Ansonsten würde es hier auf ein paar von euch durchaus Merits regnen regelmäßig
Nun gut, also Deinen Satz kann ich natürlich einordnen:
sondern dass von der höchsten Autorität des Landes antidemokratische Gedanken und Hass gepredigt werden und entsprechende Gruppierungen sich unterstützt sehen.
Ich will ihn ergänzen, ohne aber zu unterstellen, dass Dir das nicht auch klar wäre. Nur man schreibt ja nicht immer jeden Gedanken bis ins letzte Detail aus. Auf der ersten Stufe hast Du zweifelsfrei Recht. Geopolitisch scheint erstmal zweitrangig, viel verängstigender ist, dass der wirklich Massen mobilisieren kann mit dieser wirklich, wirklich extremen Nummer. Ich habe einige Freunde in den USA, Republikaner und Demokraten, Anwälte, Informatiker, Consultants und Politiker auf relativ hohem Level. Eehemaliger Staatssekretär in Nebraska (im Grunde pur republikanisch historisch gesehen - bis auf Ausnahmen). Die alle sind besorgt. Ausnahmslos. Ich stehe in regelmäßigen Austausch und während der letzten Wahl (kurz vorher) war ich in Palo Alto und Mountain View bei einem sehr konservativen Freund, den ich auch übrigens während meiner wissenschaftlichen Arbeiten über Triple-Entry Accounting kennengelernt habe. Die sind wirklich entsetzt. Die können nicht fasse, wo verdammt nochmal diese Wähler plötzlich herkommen, die dieses Risiko mit diesem Typen Trump eingehen wollen. Aber wie Du sagst, es gibt da entsprechende "Gruppierungen", nur die sind mittlerweile
riesig und das scheint wie ein Schneeball zu funktionieren, dass sich immer mehr reinziehen lassen.
Geopolitisch zweitrangig (?): Und da würde ich ergänzen, dass das von unfassbarer geopolitischer Relevanz ist, was grad in den USA passiert. Ich habe einiges darüber gelesen, wie die Netzwerke durch die Interdependenzen, aber auch die Möglichkeit der internationalen Einflussnahme, bestimmte Dynamiken für sich und für andere der gleichen Gesinnung nutzen. Die AFD ist enorm gut vernetzt mit extrem radikalen der USA. Man kann auch in Interviews beobachten, wie Begriffe interkontinental terminologisiert werden. Die Welle, der Schneeball, die oder der da gerade kommt, ist enorm und die geopolitischen Konsequenzen können sich einige noch gar nicht ausmalen.
Was Du also meinst, wenn Du sagst, "Das geopolitische Thema ist da für mich nicht so ausschlaggebend...", dann ist mir schon klar, worauf Du in erster Linie abzielst. Aber das Bigger Picture ist natürlich dann doch vollumfassend relevant.
An die Kandidaten, die jetzt kommen und sagen, dass die USA auch zu Unrecht woanders gebombt haben: Allein das Wort "auch" zeigt schon, dass ihr nicht alle beisammen habt. Als wäre das "auch" irgendeine Entschuldigung für das, was in der Ukraine passt. Als wäre das "auch" irgendwie bedeutend dahingehend, dass Menschen wie mir egal wäre, wenn die USA Bomben regnen lassen. Das ist es natürlich nicht. Ich habe auch palästinensische Freunde übrigens, weil ich im Bereich der Schriftstellerei tätig bin. Wird vielleicht dann nicht so viele überraschen, dass ich mich mit dem einen oder anderen Schicksal auskenne. Aber meine Position in Bezug auf Putin, Ukraine, Trump und seine Rolle, usw., die ist sehr klar, und vor allem losgelöst von dem Elend, was vielleicht auch die USA angestellt hat. Denn da führe ich auch meine Gespräche und kritisiere das mit Freunden, die ich dort habe.
Letztens habe ich einen klugen Satz gehört: für diejenigen, die das Bild verzerren wollen, ist der Raum der Möglichkeiten, Verschwörungstheorien zu erfinden, unendlich. Für diejenigen, die das Bild entzerren wollen, ist der Raum der Möglichkeiten (Beweise) beschränkt. "Beweis mir, dass es so ist" vs. "Beweis mir, dass es nicht so ist" hat tatsächlich eine "skewed distribution" in der öffentlich Wahrnehmung. Leute glauben lieber an Dinge, die erstmal nicht widerlegt werden können. Weniger Leute glauben an die Dinge, die klar auf Evidenz basieren. Das ist ein soziologisches Phänomen. Ich muss nochmal die Quelle dieses Sachverhalts raussuchen.
Wieder off-topic, aber irgendwie auch nicht. Wenn also einer meint, er will, dass Migranten von Alligatoren in Stücke zerfetzt werden und gleichzeitig ne Steuererleichterung oder bessere Bedingungen fürs Mining verspricht, dann habe ich da innerlich echt ein Problem mit. Aber vielleicht sieht MinoRaiola das auch völlig anders. Dann bin ich gern ganz Ohr und versuche, den Standpunkt zu verstehen.