Ich finde die L2-Rollup-Entwicklung bei Ethereum ziemlich spannend, deshalb beschäftige ich mich erstmals seit Jahren derzeit wieder etwas mit Ethereum. Zum großen Ethereum-Fan werd ich damit wahrscheinlich nicht (aus vielen bekannten Gründen), und der Hintergedanke wird immer sein, dass die Technologie vielleicht irgendwann auch auf Bitcoin oder einer anderen dezentraleren Chain laufen könnte (wie etwa in
diesem Projekt angedacht).
Das Dencun Upgrade führt jedenfalls
Proto-Danksharding ein. Grundsätzlich handelt es sich um eine Möglichkeit, temporär Daten auf der Blockchain zu speichern (für 4096 Blocks). Dafür können dann weniger Fees fällig werden (klingt logisch, die Miner sparen ja damit Storage- und auch Computing-Kosten ein, denn die Daten müssen nicht für die VM zugänglich sein). Dafür gibt es natürlich einen Nachteil: Die Nutzer der Rollups müssen Monitoring betreiben, damit nicht jemand diesen Umstand ausnutzt und etwa Coins stiehlt und darauf hofft, dass es jemand für 4096 Blocks nicht merkt. Aber dafür sind, wenn ich es richtig interpretiere, die Rollup-Validatoren und nicht die Endnutzer zuständig.
(Nur der Vollständigkeit halber für die, die Rollups nicht kennen: Rollups sind Sidechains, bei denen regelmäßig ein Beweis auf der L1-Blockchain gespeichert wird, dass die Sidechain-Transaktionen tatsächlich stattgefunden haben. Das waren am Anfang alle Transaktionen in komprimierter Form, inzwischen gibt es Methoden, bei denen ein kleinerer Beweis ausreicht. Dieser Beweis ist es, der von Danksharding profitieren kann. Denn um zu beweisen, dass jemand Coins gestohlen hat, reichen 4096 Blocks aus - es muss nur jemand tun.)
Interessant auch, dass Ethereum anscheinend vom "richtigen" Sharding als Fernziel abrückt. Das war mir bisher entgangen. Die fundamentalen Probleme damit sind wohl zu groß ...
(Schlechte Nachrichten für ETH gabs übrigens heute leider auch, aber die überlasse ich lieber jemand anderes ... )