Naja, bei der Apple/Google-Panikmache in der Welt ("böse US-Konzerne gefährden unsere lieben ehrlichen Banken"
) werden mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen ... Apple Pay z.B. ist ja nur eine technische Umsetzung von Kreditkartenzahlungen per Handy. Da haben die Banken wenig mit zu tun. Und auch Bitcoin nicht wirklich.
Und ja, Gyrsur hat leider vollkommen recht - bei der Volatilität ist Bitcoin als massives Zahlungsmittel derzeit unbrauchbar. In einem Bullenmarkt sieht ja alles wunderschön aus, aber wenn dann der Bär zuschlägt, möchte niemand sein Gehalt in einem Monat um 50% entwertet haben (ausgenommen vielleicht in Venezuela, weil es sonst 90% wären *sarcasm*).
Der Kurs sieht aber tatsächlich ganz gut aus. Ich hätte in den letzten Tagen wegen möglicher Gewinnmitnahmen einen tieferen Einbruch erwartet (mindestens unter 4800), der blieb aber aus. Sieht also ziemlich bullisch aus. Vielleicht warten die Leute auch auf die 6000er-Marke, um zu verkaufen.
Also ich empfinde, dass der Autor zu recht Angst macht. Lediglich beziehe ich diese Angst nicht auf mich (uns, den Normalsterblichen), sondern die Angst sollte langsam aber sicher auch ihren Weg in antiquierte Banken finden und uns, den Normalsterblichen möglichst bevor es zu spät ist, klar machen, dass die gute alte Bank um die Ecke vielleicht 2019 nicht mehr der sicherste Hafen ist (100k Einlagensicherung und die gute Frau Müller am Schalter hin oder her).
Die Bundesbank fordert Banken nun zur Gegenwehr auf – aus Sorge um die Finanzstabilität.
Zugegeben, der Begriff "Finanzstabilität" ist hier (wohl nicht zufällig) schön vage gewählt.
In Hochdeutsch sollte der Satz vielleicht lauten
Die Bundesbank hat den Ernst der Lage erkannt und die Banken mögen nun vielleicht doch mal den F aus dem A ziehen – aus Sorge um die Existenz des Bankensystems wie wir es kennen.[/quote]
„Es kann uns als Bundesbank nicht gleichgültig sein, wenn große Technologiekonzerne wie Apple, Google, Paypal und Amazon mehr und mehr die Kundenbeziehung übernehmen und den Banken lediglich noch die Rolle des Zahlungsabwicklers im Hintergrund bleibt“
Auf jeden Fall kann es der BB NICHT gleichgültig sein, hat er vollkommen recht.
„Mein Appell an die Branche ist: Überlegt euch, mit welchen Produkten ihr auf die Angebote von Apple & Co. antworten wollt“
Sollte ich irgendwann einmal im Journalismus landen, würde ich an der Stelle mal hinterfragen.
"Wen meint er denn explizit mit "die Branche"?
"Warum kann die BB nicht mitdenken und mit einem kuntruktiven Vorschlag um die Ecke kommen? Mit "Überlegt euch..." macht man es sich manchmal ein bisschen einfach, nicht?"
Bleibe den Banken künftig nur noch eine Nebenrolle, hätte dies aus Sicht des für den Zahlungsverkehr zuständigen Bundesbank-Vorstands erhebliche Auswirkungen auf den Wettbewerb sowie die Struktur des Bankensystems. „Wenn es zu Ertragsausfällen bei den Banken kommt, stellt sich auch die Frage, was dieses für die Finanzstabilität bedeuten könnte“, sagte Balz.
Auch hier wäre der Satz korrekt formuliert m.E.
"Wenn
die Branche unser Problem nicht (zu unseren Konditionen und darüber hinaus zufriedenstellend) löst, wird nicht nur meine Stellenbeschreibung absolet. Und wer zahlt dann Ende meine Pension? Ich bin doch erst seit August 2018 hier"
Dazu noch eine kleine Sidenote:
Die wichtigsten Posten werden oft nicht allein nach Kompetenz vergeben, sondern wesentlich nach Parteibuch und Landsmannschaft. Für den Bundesbank-Vorstand nominieren im Wechsel der Bund und Bundesländer Kandidaten.
(Quelle:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/bundesbank-jens-weidmann-sorgt-sich-um-seinen-vorstand-a-1193255.html)