Ich finds schon ziemlich frech, Einzahlungen erst problemlos möglich zu machen, wenn man das Geld dann aber zurück haben will, ohne jemals gehandelt zu haben, mit Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung und Mittelherkunftsnachweisen zu argumentieren.
Ohne jetzt Bitpanda zu sehr in Schutz nehmen zu wollen, aber die können da erstmal nichts dafür. Eine Börse innerhalb der EU ist mittlerweile eigentlich nix anderes mehr als eine Bank, das jedoch prinzpiell für uns Konsumenten erstmal im positiven Sinne. Man kann mittlerweile nicht mehr "einfach so" eine Börse eröffnen und nach kurzer Zeit abtauchen, die Unternehmen werden genauso Revisionen unterzogen wie bspw. eine Deutsche Bank das über sich ergehen lassen muss (wer da mal dabei war wird bestätigen können, dass das alles andere als eine angenehme Sache ist).
Das impliziert aber auch, dass die Unternehmen wie eben Bitpanda gezwungen sind bestimmte Richtlinien umzusetzen, so zum Beispiel das schon angesprochene AML5, welches unter anderem Geldwäsche verhindern soll. Darin steht z.B.:
Beaufsichtigung von
Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen durch die Finanzmarktaufsichtsbehörde. Durch die gleichzeitige Berücksichtigung der für diesen Bereich adaptierten Empfehlungen und Interpretationen der Financial Action Task Force (FATF) soll ein beständiger rechtlicher Rahmen geschaffen werden.
QuelleBitpanda also von der FMA selbst kontrolliert, ob sie die Geldwäscherichtlinien auch forcieren.
Weiters besagt die AML 5:
Mit der 5. Geldwäscherichtlinie wird auch der Anwendungsbereich der AML/CFT-Regeln auf Plattformen zum Umtausch virtueller Währungen – allen voran Bitcoin – sowie Anbieter von elektronischen Geldbörsen (Wallets) bzw. Konten für virtuelle Währungen ausgedehnt, um Nutzer virtueller Währungen leichter identifizieren zu können. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass diese Plattformen bzw. Wallet-Anbieter den Sorgfaltspflichten gegenüber Kunden unterliegen und dazu beitragen, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen.
QuelleBitpanda muss also nachweisen können, dass auf ihrer Plattform keine "gewaschenen Coins" getraded werden und so gewaschenes Geld in Umlauf kommt. Das können sie jedoch nur dann gewährleisten, wenn sie Herkunftsnachweise einfordern (wie auch sonst).
Verstoßen sie gegen die Sorgfaltspflicht (fordern sie also keinen Nachweis ein) und die FMA wird sich dessen bewusst, dann macht sich Bitpanda strafbar. Das heißt neben empfindlich hohen Strafen ggfs. auch, dass ihnen die Lizenz entzogen wird und sie zusperren können. Ich verstehe also prinzpiell, warum sie so agieren.
Nichts desto trotz kann es nicht sein, dass der Support hier nicht besser darauf reagiert und mit Allgemeinplätzen antwortet. Hier gibt es definitiv Nachbesserungspotenzial. Hast du schon versucht über Telegram einen Kontakt zu bekommen?