Den Stress tue ich mir sicher nicht an. Wenn Du irgendwo Bitcoins verkaufst, kannst Du sehr schnell mit Zitronen handeln. Ich traue keiner einzigen Börse.
Du brauchst doch kein Vertrauen, wenn du gar nichts zu verlieren hast. Wenn du Bitcoins wirklich für so schlecht hältst, dann ist es einfach nur irrational, aus Vertrauensgründen an ihnen festzuhalten. Mal abgesehen davon, dass viele sicher bereit wären, in einem Handel in Vorkasse zu bezahlen. Da ist dein Risiko dann Null.
Ich kann ja verstehen, dass es nervt, seine Coins bei Gox zu verlieren, aber daran bist du letztendlich selbst Schuld. Du hast auf deiner Homepage noch vor der Goxpleite geschrieben, dass Gox unseriös sei und bist trotzdem dort geblieben. Wie Philipp Rösler mal gesagt hat: "... Dummheit kann man nicht verbieten."
Davor hast du Bitcoin fast wahnhaft in den Himmel gelobt, als feststehende Netzwährung bezeichnet und jetzt reitest du hier genauso wahnhaft alles runter.
Vielleicht könntest du durch einen Verkauf etwas Abstand gewinnen und die Sache etwas realitätsnäher sehen.
Wenn Du schnell und sofort zahlen willst, dann musst Du eben Papal verwenden. Für die Schweizer wäre es eh das beste, wenn sie dem Euro beitreten würden. Faktisch kleben sie am Euro. Wenn der weiter abwertet sind sie in einigen Jahren ohne Stützungskäufe ihrer Zentralbank nicht mehr konkurrenzfähig. Sind sie im Grunde jetzt schon nicht mehr. Dabei hat die Schweiz gute Produkte. Gerade auch bei Lebensmitteln. Aber die Preis. Vergiss es. Das doppelte würde ich ja noch zahlen, aber damit ist es eben leider nicht getan. Die haben keine Chance.
Schau dir doch mal den Kurs des Franken an. Es ist nicht so lange her, da hast du für einen Euro über 1,60CHF bekommen, seitdem hat der Franken kontinuierlich aufgewertet. In der gleichen Zeit ist in der Schweiz mit dem Bankensektor auch noch eine dort überproportional wichtige Branche ins strudeln geraten. Und was ist das Ergebnis: die Wirtschaft in der Schweiz hat sich besser entwickelt als in den meisten anderen europäischen Staaten. Auch Deutschland hatte über Jahrzehnte eine härtere Währung als Spanien, Italien, Griechenland, etc. Nach deiner Theorie müsste Deutschland heute bei diesen Staaten um Krisenhilfen betteln. Die Wahrheit sieht so aus, dass eine auf- oder abwertende Währung viel weniger mittel- und langfristigen Einfluss hat, als dir das Draghi und Yellen weißmachen wollen. Die Geldpolitik wird in die Erwartungen miteingepreist und neutralisiert. Kurzfristig wirkt eine Abwertung belebend, langfristig stärkt aber eher eine stabile oder leicht aufwertende Währung wie der Franken die Wirtschaft, die so stets innovativ bleiben muss. Den Schweizer Unternehmen gehts blendend und wird es auch weiterhin blendend gehen, schon alleine, weil die Schweiz eine Insel ist, in der wirtschaftliche Freiheit noch ein bisschen was gilt. Der Franken wertet gegenüber seiner Umgebung seit Jahrzehnten auf und Unternehmen, die damit nicht umgehen können, sind in der Schweiz selten. Die Schweizer Wirtschaft hat den schlimmsten Aufwertungsschock, den man vielleicht jemals gesehen hat, weggesteckt als sei nichts gewesen, der SMI nimmt wieder Kurs aufs All-Time-High und die Schweizer Bürger haben Kaufkraft ohne Ende. Ein freier Demokrat sollte sich eigentlich anschauen, ob man von den Schweizern etwas lernen kann, anstatt im Bitcoin Forum Verteilungsdebatten zu führen und darin auch noch den egalitären Standpunkt zu vertreten.
So, hoffe das kommt nicht alles zu heftig rüber, ich kann mich manchmal in solche Diskussionen hineinsteigern
lg, Kühlschrank