- Die Aussage: "Alle Gewinne und Verluste werden verrechnet und am Ende versteuert" ist soweit richtig?
Ja. Am Ende = Kalenderjahr. Eventuell empfiehlt sich eine Software á la cointracking, wenn du sehr viele Trades machst.
- In der Theorie spielt es keine Rolle zwischen wie vielen coins ich hin und her trade solange mein gesamtes Portfolio größer ist als mein zu versteuernder Betrag?
Theoretisch schon. Aber Ziel kann es ja nicht sein, Teile des Portfolios zu verkaufen, nur um die Steuerschuld zu begleichen - oder halt so zu denken, dass solange mein Portfolio > Steuerschuld ich sicher bin. Zumal ein Portfolio wirklich sehr schnell an Wert verlieren kann, also darauf würde ich mich eher nicht verlassen. Besser ist eher ein anderer Ansatz, siehe unten.
- Wenn sich das Portfolio verdoppelt hat und man seinen initialen Einsatz auszahlen lässt, dann gibt es die Gefahr nicht mehr in einer Steuerfalle zu landen?
Doch. Es kommt halt immer darauf an, wieviel du tradest und wieviel Gewinn du damit machst. Sagen wir, dein initialer Einsatz ist 1000 Euro, daraus machst du recht schnell 2000 Euro und lässt dir 1000 Euro wieder auszahlen - tradest aber mit den restlichen 1000 Euro Gewinn (erfolgreich) weiter. Dann ist das Jahr zu Ende und du musst z.B. 20k Steuer zahlen; diesen Bescheid kriegst du dann eventuell Mitte des Jahres. Von Anfang des Jahres bis Mitte des Jahres ist dein Portfolio extrem geschrumpft und vielleicht nur noch 10k wert. Selbst wenn du alles verkaufst und auch die 1000 Euro initialen Einsatz noch hast, fehlen dir dann immer noch 9k um die Steuer zu begleichen.
Fürs kommende Jahr hast du zwar dann schön Verluste, aber die 9k musst du trotzdem erstmal zahlen.
Der perfekte Ansatz ist, dass du von jedem erfolgreichen Trade dir 50% zurücklegst (in Fiat, nicht in Krypto^^). 200 Euro Gewinn gemacht, 100 gehen in den Steuerpott, mit 100 Euro kannst du weiter traden. Dann bist du auf der absolut sicheren Seite, hast aber natürlich auch weniger Kapital zum Traden