Hallo Freunde,
ich hab ein Problem, das mir seit geraumer Zeit Kopfschmerzen bereitet.. und zwar bin ich das erste Mal Anfang 2017 mit Bitcoin in Berührung gekommen. Ich war immer sehr überzeugt von Bitcoin und hatte eigentlich vor meine Coins bis zum Tod zu hodlen, lol. Mir kam es nie in den Sinn Bitcoin in Fiat umzutauschen, denn der Gedanke war, dass sich Bitcoin irgendwann bei einem bestimmten Preis festsetzen und kurstechnisch nicht mehr so volatil wird. Dadurch wird es salonfähiger, sodass es gar nicht nötig wäre Euros zu besitzen, weil man beispielsweise bei Lidl und Aldi mit Bitcoins bezahlen kann.
Allerdings brachten mich die Vorfälle der letzten Wochen mit den Musk-Tweets und dem medialen Bashing zum Nachdenken und ehrlich gesagt hatte ich das erste Mal seit Jahren wirklich Zweifel an der Zukunft, aber darum soll es hier gar nicht gehen. Kurz gesagt, ich will meine Bitcoins, zumindest einen großen Teil davon auscashen. Das Problem ist allerdings, dass ich nie wirklich Wert auf die "Buchführung" gelegt habe, weil wie bereits gesagt, ich hatte eigentlich nie vor auszucashen und auch die Beträge waren ziemlich unbedeutend (zumindest vor 2021), daher waren Steuern für mich gar nicht von Bedeutung. Tief im Inneren muss ich wohl auch gedacht haben, dass der Kurs niemals über 20k steigen wird.
Jetzt habe ich meine Kontoauszüge durchwühlt und gesehen, dass ich erstmals 2017 auf Anycoindirect Bitcoins gekauft habe. Das müsste zu einem Kurs von +-1000€ gewesen sein. 2018, 2019 und 2020 wurden ebenfalls einige Bitcoin-Käufe getätigt, einige Male über Blockchain.com mit meiner Kreditkarte und auch mal über Coinbase. Natürlich war da der Kurs viel höher. Das bedeutet, dass ich vielleicht die Herkunft von 0.3 BTCs belegen kann. Da bleibt aber noch der Rest, der sich über die Jahre durch Kleinkram angehäuft hat. Slotgames, Sportwetten auf Nitrogensports, Tausch/Handel auf ePVP etc. etc. Zig Wallets wurden währenddessen benutzt und erstellt, unzählige Transaktionen abgewickelt. Nicht einmal die Haltedauer kann ich im Fall der Fälle vernünftig nachweisen. Das war selbst vor paar Monaten noch so ein unbedeutender Betrag, um sich darüber Gedanken zu machen.
Wie dem auch sei, wenn ich nun heute meine Bitcoins auszahlen würde, wäre das ein "niedrig bis mittlerer" fünfstelliger Betrag. Was würde mich erwarten? Wie gehe ich vor, wenn das Finanzamt Kaufbelege sehen will und ich nur einen Teil nachweisen kann? Was soll ich überhaupt bei der Steuererklärung angeben? Soll ich überhaupt was angeben, weil theoretisch sind die Gewinne steuerfrei. Oder übertreibe ich einfach und der Betrag ist viel zu niedrig, als das man mich da ausfragen würde? Wobei man beim deutschen Staat ja nie wissen kann.
Das Letzte, was ich will, ist eine Anklage wegen Geldwäsche oder Steuerhinterziehung.