1: Gerade die Anleger, die bei der ICO dabei waren, dürften sich nicht gerade beschweren, was das Roi angeht, daher war die Coinausgabe doch nicht verkehrt.
Dieses Argument hört man in der einen oder anderen Variante natürlich ziemlich häufig.
Warum ich davon nicht viel halte, ist relativ einfach erklärt:
Wenn du morgen ein Lotterielos kaufst, triffst du damit eine Entscheidung, die finanziell nicht vernünftig ist.
Die reale Gewinnerwartung liegt sicherlich unterhalb des Einkaufspreises des Loses.
Gewinnst du am nächsten Tag eine Million Euro, macht das deine Entscheidung nicht quasi rückwirkend zu einer vernünftigen finanziellen Entscheidung.
Im Endeffekt ist das Argument also ähnlich "falsch aufgezäumt" wie die Behauptung, IOTA wäre kein Money-Making-ICO, weil man ja nur so wenig Geld eingenommen hat. Das ursächliche Problem wird aus dem nicht vorherzusehenden Ergebnis entschuldigt oder relativiert.
2: Das IOTA unsicher sein soll und niemals sicher sein wird, ist mir absolut neu! Wurden nicht auch von zwei Firmen Sicherheitstests gemacht?! Daher sehe ich die Coinausgabe auch dahin unproblematisch.
Wie ich ganz bewusst betont habe, teilt IOTA selbst diese Auffassung.
Da das Basisprotokoll als unsicher zu gelten hat, hat man sich entschieden, den Coordinator einzubauen.
Ich denke, damit erübrigt sich eine weitere Erörterung.
3: Man muß bei den Teams nunmal in einen sauren Apfel beissen. Und ich traue dem IOTA Team weitaus mehr zu , als z.B den ganzen Bitcoin (sv, ch,....) Projekten.
a) ich wüsste nicht, in welchen sauren Apfel man beißen "muss". Die Entscheidung, ob man in ein Projekt investiert, sollte nicht auf der Basis geschehen "naja, unter drei Haufen Kacke sieht der noch am appetitlichsten aus". Genügt das Team deinen Ansprüchen, ja oder nein?
b) Bitte nenne BCash und BSV nicht "Bitcoin". Sie haben mit dem ursprünglichen Projekt nichts, aber auch gar nichts, zu tun.
4: Der "relevante Betrachtungszeitraum" und "amüsante Anekdote" .... kann ich ja auch hier Behaupten...
[...]
Bei IOTA ist alles Weltuntergang und beim Bitcoin sind es amüsante Anekdoten....ehh nein!
Erstens bezeichne ich bei IOTA nichts als "Weltuntergang", dazu ist IOTA selbst einfach zu unbedeutend.
Zweitens spreche ich bei Bitcoin vor allem deshalb von einer amüsanten Anekdote, weil der betreffende Fehler zu einer Zeit passiert ist, als so etwas wie eine "Market Cap" von Bitcoin zu dem Zeitpunkt (wenn man davon hätte sprechen wollen) wohl insgesamt im Bereich weniger hundert, höchstens einiger tausend US-Dollar gelegen hätte.
Ja, Bitcoin war beim "Billionen-BTC-Hack" einfach nur die private Spielwiese eines ambitionierten Hobbyprogrammierers namens Satoshi Nakamoto.
Das ist schon ein erheblicher Unterschied zu einem Projekt, das in einem ICO auch "nur" eine halbe Million USD von Kleinanlegern eingesammelt hat.
Der dritte , unentdeckte Bitcoin Bug, war nunmal Glück!
Das ist nur die halbe Wahrheit. Der Fehler an sich wäre von vornherein nicht geeignet gewesen, Bitcoin zu stehlen, Transaktionen rückgängig zu machen, oder in sonst einer Weise am "Kern des Systems" herumzupfuschen. Nach allem, was wir wissen (ohne, dass es hier einen groß angelegten "Feldversuch" in freier Wildbahn gegeben hätte), wäre es bei einem DOS und einem Fork, in etwa vergleichbar mit 0.7/0.8 geblieben.
100% sicher kann man allerdings nicht sagen, wie sich das tatsächlich ausgewirkt hätte, da wir, wie du ganz richtig erwähnst, das Glück hatten, dass der Fehler entdeckt wurde, ohne Schaden anzurichten.
Und Du stellst einen Fork immer so hin, als wäre das nichts. Ich sehe es immer noch oftmals als ein Nogo an; wie damals bei Ethereum.
Ich vermute, du verwechselst hier Fork mit Fork.
Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen z.B. dem Fork 0.7/0.8 bei Bitcoin, und dem erzwungenen Hardfork bei Ethereum infolge des TheDAO-Hacks.
Vor allem geht es hier um die Frage, ob es sich um einen "Soft-" oder "Hard-" Fork handelt.
Die Versionsnummer 0.8 hat bei Bitcoin
faktisch einen Hard-Fork erzeugt, weshalb man sich entschieden hat, auf die alte Version 0.7 zurückzugehen.
Aus Sicht des Protokolls war 0.8 allerdings eigentlich ein Soft-Fork.
Der Unterschied ist letzten Endes der: bei einem Soft-Fork ist zumindest
prinzipiell auch ein uralter Node weiterhin in der Lage, die aktuellen Blöcke neuester Software-Versionen zu verifizieren, und weiterzuverarbeiten (in der Praxis glaube ich nicht, dass ein 0.1-Node heute noch in der Lage wäre, die aktuelle Bitcoin-Blockchain zu verarbeiten, aber ich bin mir nicht sicher).
Bei einem Hard-Fork kann ein alter Node die neuen Blöcke nicht verarbeiten bzw. verifizieren / akzeptieren.
Bitcoin in seiner heutigen Version ist bis zum heutigen Tage protokollrichtig ein Softfork der ursprünglichen Blockchain, die mit 0.1 begonnen wurde.
Ethereum ist in seinen aktuellen Versionen hingegen nicht kompatibel mit seinem ursprünglichen Protokoll.
Im Übrigen ist es mir ehrlich unangenehm, hier so ausführlich über Bitcoin zu schreiben, an sich ist das hier sehr off-topic.
In diesem Sinne würde ich dich bitten, Nachfragen zu Details hierzu im Bitcoin-Teil des Forums zu stellen.
5:Wenn sich die Kernentwickler trennen und das ursprüngliche Prpjekt nun als viele weitergeführt wird, sehe ich es schon als kleines Problem an!
Hm. Da das eine bloße Meinung ist, kann ich da nicht viel dagegen sagen.
Mein Hinweis wäre lediglich, dass das in letzter Konsequenz bedeuten würde, dass du z.B. auch der Auffassung sein müsstest, dass die Streitereien zwischen CFB und dem/den anderen also auch auf IOTA ein schlechtes Licht werfen?
Ich selbst bin in der Hinsicht entspannt.
Ein Projekt muss in meinen Augen aus eigener Kraft und eigenem Verdienst tragfähig sein, und im Zweifel auch den Verlust des gesamten Entwickler-Teams verkraften.
Ich wäre mir nicht sicher, ob das bei IOTA der Fall wäre, will es aber auch nicht ausschließen.
6: Das IOTA den Stand des BTC von 2016 haben müsste, kann man wohl so stehen lassen...und da verlasse ich mich auf Doms Worte und sage: Lass uns mal noch 5 Monate abwarten. Sollte da nicht einiges an der Roadmap abgearbeitet worden sein, würde ich den Zustand auch als kritisch betrachten.
Ok. Ich glaube, ich werde bei bitcointalk noch ein wenig länger als 5 Monate aktiv sein
7: Bitte nenne mir ein paar Firmen, die den Bitcoin nutzen wollen. Und nicht solche Sachen wie "Pornhub akzeptiert jetzt auch Bitcoin".
Bitcoin ist hier off-topic
Aber nochmal der Hinweis, dass ich das komplett anders sehe, da ich so etwas wie "Pornhub akzeptiert Bitcoin" für ebenso irrelevant halte wie du.
Ich würde es mal anders sagen: welche Blockchain-Firma würde überleben, wenn morgen Bitcoin von einem Tag auf den anderen "kaputt" wäre?
Als kleines Gedankenexperiment für die relative Bedeutung von Coins bietet sich das insgesamt an.
Wenn morgen jemand einen "Hack" findet, mit dem er alle Bitcoins einfach klauen kann, und hierfür keine Lösung möglich ist, da er quasi aus einer Adresse den Private-Key errechnen kann.
Bitcoin wäre tot. Nicht wiederzubeleben. Am Ende. Aus. Finito.
Was würde das für "Krypto" insgesamt bedeuten?
Ich gehe davon aus, dass ausnahmslos alle anderen Projekte mindestens 95%, wenn nicht eher 99% an Marktwert verlieren würden.
Praktisch alle Projekte, die auf "Finanzierung" in irgendeiner Weise angewiesen sind, um z.B. Developer zu bezahlen o.ä., wären am Ende.
Das Konzept "Blockchain" wäre nicht komplett tot, aber es dürfte Jahre dauern, bis sich erneut eine robuste Wirtschaft in dem Bereich entwickelt.
Das selbe Gedankenexperiment kannst du natürlich für andere Alt- und Shitcoins durchgehen.
Wenn es Ethereum trifft, wäre das IMHO auch durchaus ein sehr deutlich spürbares Erdbeben, aber wohl kaum das Ende.
Wenn es Ripple trifft, naja, ich denke, dann würde sehr schnell deutlich werden, dass Ripple einfach in Wahrheit mit Krypto nix zu tun hat, und der Markt würde das mit einem Achselzucken wegstecken.
Wenn es IOTA trifft? Hm. Ich glaube, das Zucken im Kurs und der Finanzierung von Außen bei anderen Coins/Firmen würde man kaum bemerken.
In diesem Sinne wäre meine Schlussfolgerung eigentlich die:
Mit Ausnahme von Ripple dürften alle Blockchain-Projekte Bitcoin-Firmen sein.
Es gäbe sie nicht ohne Bitcoin, und wenn Bitcoin weg wäre, gäbe es sie nicht mehr.
8: ich will dem Bitcoin keinesfalls absprechen, dass er wegweisend war!
Ich will auch IOTA nicht absprechen, dass es möglicherweise wegweisend sein könnte.
Die Frage, die ich mir stelle, ist eher die, ob IOTA nicht einfach den Weg in die falsche Richtung weist, und daher in Zukunft zumindest in Teilen als abschreckendes Beispiel dienen muss (das klingt gehässiger, als es gemeint ist).
9: Mit "auf Bitcoin entwickelt" meinte ich: Lösungen wie das Lightning, Colored Coins,...wie viele Firmen/ Unis,... entwickeln solche Lösungen für den Bitcoin
Keine Ahnung, aber ich sehe auch keinen guten Grund, warum irgendjemand das tun sollte.
Die Frage stellt sich IMHO einfach nicht.
Wer glaubt, dass man Bitcoin in dieser Form nutzen sollte/müsste, ist bei Bitcoin IMHO falsch.
Dafür gibt es Ethereum oder Stellar oder meinetwegen IOTA.
Ob die "Lösungen", die man da entwickelt, dann überhaupt irgendeinen sinnvollen Nutzen haben, sei dann nochmal dahingestellt.
10: "Was kann der Bitcoin besser als andere Coins?
Nichts. Und genau das ist die herausragende Eigenschaft."
Sorry, aber das ist Fanboy-gelaber! Beim Bitcoin ist ja alles ein Vorteil, sogar, dass er keine hat ..... geil!
Das ist alles, nur kein Fanboy-Gelaber.
Da ich das hier nicht vollständig zu einem Bitcoin-Post machen will, verweise ich für eine sehr ausführliche Begründung auf meine
FAQ (Punkt 4).
Mit besser als der Bitcoin meinte ich nicht mehr Features. Aber es gibt einige kritische Stellen am Bitcoin, wie ich finde. Alleine der Stromverbrauch für unnütze Berechnungen kann drem Bitcoin schnell mal das Genick brechen.
Ich glaube, das habe ich noch nicht in meiner FAQ, aber die Idee, der Stromverbrauch von Bitcoin wäre ökonomisch größer als "Null", ist nicht haltbar.
Das will ich hier nicht näher ausführen, bitte die Frage ggf. im Bitcoin-Board stellen.
11:"Bitcoin bekommt keine neuen Features, was sollte es da zu berichten geben?" Also kein Lightning, keine Colored Coins (wurden mir früher versprochen). Ach , aber stimmt ja; Bitcoin macht einfach immer einen neuen Fork, wenn man mal was integrieren möchte. Und da stelle ich die Frage: Welcher Bitcoin ist denn jetzt der wahre Bitcoin? Wie Du siehst, gäbe es ja noch genug am (an den) Bitcoin(s) zu entwickeln.
1. Lightning ist kein Feature von Bitcoin.
2. Colored Coins sind kein Feature von Bitcoin.
3. Bitcoin hat bis zum heutigen Tag keinen einzigen Hard-Fork gemacht.
4. Shitcoins, bzw. Anlagebetrug wie BCash und BSV haben mit Bitcoin nichts zu tun.
Sie sind das, als was ich sie bezeichne: Betrug im Sinne des StGB der Bundesrepublik Deutschland.
Das ist eine Tatsachenbehauptung von mir, die ihrerseits strafbar wäre, wenn sie nicht zuträfe.
Ich bin hier unter meinem vollen Namen bekannt, meine ladungsfähige Anschrift ist öffentlich zugänglich, und ich veröffentliche eine solche Tatsachenbehauptung.
(so eine Behauptung würde ich in Bezug auf IOTA derzeit nicht äußern, ich achte unsere Gesetze)
12: Naja, von Vapoware zu sprechen, obwohl es unzählige Entwicklungen und Partnerschaften gibt....hmmm. Aber ich will mich hier nicht über die Expertise der Firmen stellen, die involviert sind. Dies überlasse ich mal dir.
Vaporware hat nun mal nichts mit Partnerschaften zu tun.
In diesem Sinne einfach die simple Frage: welches IoT-Device kann ich heute erwerben, das IOTA nutzt?
Ich glaube, damit kann man die Behauptung, es handele sich zumindest derzeit um Vaporware, als erschöpfend belegt ansehen.
13: Heartbleed lief unter sonstiger Software. Das Gamebeispiel kam darauf. Und da ist es egal, ob die Leute einen großen finanziellen Schaden haben , oder nicht. Was ist nun "schlimmer"? 20 Millionen geprellte Kunden mit je 50€ "Invest" oder 1000 Leute, mit durchschni ttlich 500€ invest? Es geht mir nur darum, dass riedige Firmen heutzutage unfertige Software raushauen und das b) auch Software wie openssl , die getestet und millionenfach benutzt wird, auch noch Fehler enthalten kann. Und Heartbleed war doch etwas kritisch!
Ich weiß nur immer noch nicht, worauf du hinauswillst mit Heartbleed?
14: IOTA wird niemals sicher sein? Wie, wo? Link, was zum Nachschauen?
Ich verweise auf den sehr simplen, und auch für absolute Laien nachvollziehbaren Beweis:
IOTA selbst hat den Coordinator eingebaut.
Nachdem es ursprünglich hieß, dieser würde irgendwann "von alleine" mit dem Wachstum des Netzwerks überflüssig, arbeitet man nun an einem "Coordicide".
Dieser Coordicide wäre nicht nötig, wenn IOTA auch ohne Coordinator sicher wäre, sobald es "groß genug" ist?
Somit kann man es als Tatsache ansehen, dass IOTA selbst die Auffassung vertritt, dass das Netzwerk ohne einen Coordinator oder ein vergleichbares Hilfskonstrukt niemals sicher sein kann.
q.e.d.
Ich könnte auch versuchen, das mathematisch zu belegen, aber da muss ich immer wieder darauf verweisen, dass das nicht meine Stärke ist.
Es besteht unter allen mir bekannten Experten Einigkeit, dass das ursprüngliche Protokoll von IOTA nicht ohne eine zentrale Koordination sicher sein kann.
Diese Auffassung teilen u.a., wie ich erwähnt habe, die Entwickler eines "alternativen Tangle" names Hedera Hashgraph.
15: Wie schon gesagt, die Investoren können sich nicht beschweren und , sollte man Trinity nicht genutzt haben, liegen die Coins sicher auf dem Seed.
Es sei dir unbenommen, mit der aktuellen Lage bei IOTA glücklich und zufrieden zu sein.
Mir für meinen Teil wäre z.B. nicht wohl bei dem Gedanken, dass ein eventuell erheblicher Prozentsatz aller Bitcoins möglicherweise "kompromittiert" sind, unabhängig davon, ob meine eigenen Coins betroffen wären.
Welche Auswirkungen das haben kann, haben wir bei Bitcoin letzten Endes durch MtGox sehr anschaulich vorgeführt bekommen (dort war der Effekt allerdings sehr schleichend und nicht mit einem solchen Paukenschlag wie hier).
Daher verstehe ich dein Anliegen absolut garnicht!
Ich bin mir nicht ganz sicher, welches "Anliegen" du meinst.
Meine Forderung, dass man das Vermögen von Kleinanlegern nicht in experimenteller Software speichern sollte?
Dabei bleibe ich.
Das gebietet in meinen Augen die allgemeine Sorgfaltspflicht, insbesondere bei Projekten im "Finanz"-Bereich.
Und zudem: Ich und auch alle mir bekannten hätten niemals in IOTA investiert, wenn es geheissen hätte " die Coins gibts dann halt mal irgendwann".
Das sehe ich mal als deutliche Bestätigung meiner Vermutung an, dass das Risiko für die Anleger wohl billigend in Kauf genommen wurde, um mehr Coins verkaufen zu können.
Dann wären wir allerdings, sollte das beweisbar sein, im Bereich des Eventualvorsatzes, bereits beim ICO.
16: Und Fragezeichen und Warnlampen gehen bei mir bei jedem Projekt auf
Bei mir auch, und wie dir sicher jeder bestätigen kann, der mich ein Weilchen kennt, auch in Bezug auf Bitcoin.
Ich bin und bleibe Skeptiker, unabhängig davon, ob mir ein Projekt / Coin / was auch immer letzten Endes gefällt oder nicht.
Das Leben ist zu kurz, um einfach nur Fanboy zu sein