Es wird immer nur versucht Trump negativ darzustellen und wenn ich es nicht wüsste, würde ich glauben, dass Trump während seiner letzten Amtszeit eine reine Katastrophe war und er nur Konflikte angefangen hat. Eigentlich aber war er einer der friedvollsten Präsidenten der USA. Er hat unvorstellbare außenpolitische Erfolge erzielt oder hätte sich jemand hier jemals vorstellen können, dass ein US-Präsident nordkoreanischen Boden betreten könnte bzw. das es hier ein freundschaftliches Miteinander geben könnte?
Außerdem war es Trump der die US-Soldaten endlich aus Afghanistan abgezogen hat, ob man nun die Taliban mag oder nicht, sie haben jahrzehntelang trotz einer Übermacht überlebt und das schafft man ohne der Unterstützung der Zivilbevölkerung nicht, daher möchte scheinbar die Mehrheit der Menschen so ein Regime. Er hat auch von anderen Regionen die Truppen abgezogen!
Er hat eine gute Beziehung zu Putin geführt und ich sah weltweit nirgendwo die Gefährdung eines Kriegs wo die USA der Auslöser hätte sein können. Daher sehe ich auch bei seiner jetzigen Amtszeit kein erhöhtes Problem.
Naja, das ist, alles in allem, eine etwas schönfärberische Darstellung der Fakten.
Nehmen wir zuerst die Aussage vom "friedvollsten Präsidenten der USA". Hätte er seine Berater nicht gehabt - welche er für die zweite Amtszeit nicht mehr an seiner Seite hat - hätte er seinen Plan wohl durchgezogen und Nordkorea mit einer Atombombe angegriffen. Er meinte, man könne das heimlich machen und einer anderen Nation in die Schuhe schieben. Nicht eben friedlich. Aber okay, "hätte, hätte, Fahrradkette".
Schauen wir mal auf ein paar Tatsachen:
- Die USA sind - mit anderen Nationen - Teil der "Koalition" im Kampf gegen den islamischen Staat im Irak und in Syrien. Unter der Präsidentschaft von Obama gab es dort 5738 zivile Opfer. Unter Biden 40. Unter Trump: 13405. Wer genau war es, der den Konflikt dort mit der "Mutter aller Bomben", die auf Zivilisten geschmissen wurde, angeheizt hat? Trump.
- In Yemen hat er die Unterstützung für Saudi Arabien und die VAE massiv ausgebaut und hat sein Veto gegen mehr Waffenlieferungen eingereicht und verhindert, dass sich die USA aus dem Konflikt zurückziehen. Insgesamt gab es in Yemen seit 2014 über 300'000 Tote. Vielleicht erinnerst du dich an den US-amerikanischen Überfall auf al-Ghayil? Trump brüstete sich, dass dies ein "voller Erfolg" gewesen sei. Dutzende Zivilisten wurden getötet, selbst Kinder. Aber die Al-Qaida, die Trump treffen wollte, war nicht dort. Immerhin kann Trump für sich in Anspruch nehmen, dass er selbst Schulbusse voll mit Kindern in die Luft sprengen liess.
- Trump vernichtete quasi das Intermediate-Range Nuclear Forces-Abkommen, zog sich aus dem Open Skies-Abkommen zurück und verhinderte - ganz im Sinne Russlands - eine Fortführung des START-Abkommens. Und wie war das mit dem Nuklear-Abkommen mit Iran? Wer genau hat es vernichtet? Trump.
Du nennst die Tatsache, dass Trump mit "Little Rocket Man" die Hand schüttelte einen Erfolg? Quatsch. Ziel wäre ja gewesen, dass Kim einem Atom-Abkommen zustimmt sowie das Testen der Raketen einstellt, welche die USA erreichen können. Was war das Resultat von Trumps "Diplomatie"? Kim Jong-Un hörte nicht auf, Trump meinte nur: "Er liebt eben Raketen". Die Bedrohung für die USA und Süd-Korea nahm massiv zu. Trump blamierte sich diplomatisch, Süd-Korea sagte gemeinsame Manöver ab, Kim seinerseits verbuchte dies alles als massiven Erfolg. Aber klar: Die USA zu bedrohen kann man ja mal einfach als "freundschaftliches Miteinander" bezeichnen.
Der Teil mit Afghanistan ist dann auch etwas schönfärberisch dargestellt. Er hat die Truppen eben nicht aus Afghanistan abgezogen. Das Gegenteil war der Fall: Er versprach den Taliban, dass die Truppen bis im Mai 2021 abgezogen sein würden. Trump unternahm nichts, ausser, dass er dort die Infrastruktur, die für einen Abzug nötig gewesen wäre, abbaute. In diesem Vakuum konnten die Taliban Kabul einnehmen, der Abzug der Truppen musste deshalb unter Biden schnell. überstürzt und unplanmässig stattfinden. Klar, dass Trump sein Versagen - das kennen wir von ihm zur Genüge - allen anderen in die Schuhe schiebt.
Trumps Beziehung zu Putin als Friedensgarant anzusehen, ist dann am Ende doch ein wenig naiv. Die Ankündigungen von Trump und Putin lassen für Europa nichts Gutes befürchten.
Du schreibst: "ich sah weltweit nirgendwo die Gefährdung eines Kriegs wo die USA der Auslöser hätte sein können". Nochmal: Wie war das mit der Kriegserklärung gegen Syrien?
Und es gibt in der Geschichte der USA doch noch eine Reihe anderer Präsidenten, die keinen Krieg begonnen haben, wenn wir der Argumentation folgen würden, die für Trump angewendet wird: Barack Obama, Bill Clinton, Ronald Reagan, Jimmy Carter, Gerald Ford, Richard Nixon, John F. Kennedy und Dwight D. Eisenhower.