Ich frage mich, was diese Diskussion soll. Wenn hier die Antwort gesucht wird, wie die haargenaue steuerliche Gesetzgebung zu bitcoins und altcoins aussieht, dann wartet mal ruhig weiter, denn das kann noch lange dauern. Wenn es Gesetzestexte gäbe, die darauf explizit eingehen, wären sie hier längst veröffentlicht worden. Es gibt sie nicht, das ist alles noch viel zu neu. Ich hoffe, der Punkt wäre hiermit geklärt.
Ich weiß konkret auch nur von einer einzigen Person, die schon mal einen Steuerbescheid erhalten hat, der auf BTC Bezug nimmt. Das ist schon mal was, aber nicht viel und lässt Interpretationsspielräume. Steuerberater sind auch keine Hilfe, die wissen meist gar nichts von Cryptocoins, meine Steuerberaterin jedenfalls nicht. Aber als ich ihr das Stichwort "privates Veräußerungsgeschäft" gegeben habe, hat es Klick gemacht.
Also was bleibt uns übrig, als die wenigen offiziellen Informationen, die uns vorliegen, zu interpretieren und die wahrscheinliche Vorgehensweise der Finanzämter vorherzusagen und/oder sich so intensiv vorzubereiten, um gemeinsam mit dem Steuerberater die Sache anzugehen.
Und natürlich treffen wir dabei Annahmen, die nicht 100% abgesichert sind, aber nach gesundem Menschenverstand höchstwahrscheinlich eintreten werden. Genau das passiert hier in diesem Thread, jedenfalls ein paar Seiten vorher noch sehr konstruktiv.
Analysen von Rechtsanwälten im Steuerrecht unterstreichen das Ganze noch. Siehe dazu meine Linkliste.
Den Sinn dieses und vieler anderer Threads zu Steuern ist doch der, dass viele wissen möchten, was ihnen steuerlich blühen wird, wie es höchstwahrscheinlich ausgehen wird und wie sie sich am besten verhalten sollen. Wer auf dem Standpunkt beharrt, ohne genaue Gesetzesvorlage sei alles Null und nichtig, kann das gerne so sehen, ist aber für die, die Rat suchen, keine Hilfe, sondern verwirrt sie nur noch mehr. Ich kann auch nur dringend vor diesem Standpunkt warnen, denn das kann ziemlich böse enden. Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt und Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Und nur, weil etwas noch nicht final geklärt ist, heißt das nicht, dass man völlig freie Hand hat. Grundsätzlich gilt im Steuerrecht: Einkommen, und dazu zählen auch Gewinne, müssen versteuert werden. Wie und in welchem Maße und welche Ausnahmen gelten, regeln Gesetze. Die Annahme, weil es nicht geregelt ist, ist es automatisch steuerfrei, ist falsch.
Es wäre also sehr hilfreich, wenn das hier nicht zu einem Seminar über den Gebrauch von Konjunktiven oder anderen Spitzfindigkeiten verkommt, sondern als Hilfestellung für die vielen Mitleser verstanden wird, die tatsächlich Rat suchen. Mit haarkleinen Textanalysen könnt ihr euren Prof vielleicht beeindrucken, aber hier ist es kontraproduktiv.
Das waren meine 2 Cent.