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Topic: Bitcoin & die Steuer - FAQ - page 163. (Read 869317 times)

ImI
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October 20, 2017, 11:46:13 AM
Hat mittlerweile jemand handfeste Informationen dazu, ob verschiedene Töpfe wirklich zulässig sind? Im Gegensatz zu FIFO über alles?

Das wäre schon sehr praktisch aber §23 ESTG sagt: "Bei Anschaffung und Veräußerung mehrerer gleichartiger Fremdwährungsbeträge ist zu unterstellen, dass die zuerst angeschafften Beträge zuerst veräußert wurden."

Ich würde mal einwerfen das, da es sich um ein "Privates Veräußerungsgeschäft" handelt, es formal eben KEINE Fremdwährung ist.
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October 20, 2017, 11:36:18 AM
Hat mittlerweile jemand handfeste Informationen dazu, ob verschiedene Töpfe wirklich zulässig sind? Im Gegensatz zu FIFO über alles?

Das wäre schon sehr praktisch aber §23 ESTG sagt: "Bei Anschaffung und Veräußerung mehrerer gleichartiger Fremdwährungsbeträge ist zu unterstellen, dass die zuerst angeschafften Beträge zuerst veräußert wurden."
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October 20, 2017, 03:40:37 AM
Ich bin ein früher Bitcoin Einsteiger und solangsam möchte ich doch anfangen auszusteigen. Nachdem die 13 Seiten nun durchgelesen wurden bleiben mir noch einige Fragen.

Meine Problematik:
Ich habe meine Bitcoins von früher vor 2 Jahren durch einen Mixer gejagt. Daher kann ich nicht nachweisen, woher diese Bitcoins stammen. Ich schätze das ist ein Problem, selbst wenn die Bitcoins nun seit 2 Jahren unbewegt auf meinem Wallet liegen.

Kommen wir zu Problem Numero 2. Ich habe gelesen, dass ich jedes Jahr, eine Steuererklärung hätte machen müssen, um meine Gewinne/Verluste zu versteuern. Da ich heute davon das erste Mal etwas gelesen habe, habe ich das natürlich auch nicht getan.

Für nähere Hilfe und weitere Fragen bin ich auch bereit einen Steuerberater, der sich mit diesem Thema auskennt zu befragen. Falls ihr jemanden empfehlen könnt, gerne hier posten oder mir eine PN schicken.

Danke für die Hilfe!
Da müsstest du nochmal etwas genauer werden.
Nach dem was du aktuell schreibst, klingt es für mich so:
Coins gekauft und durch den Mixer. Danach 2 Jahre nicht bewegt.
Wenn das schon alles ist, dann hattest du ja nie einen Verkauf, auch nicht gegen altcoins oderso. Daher gibts auch nichts zu versteuern, alles gut.
Und wenn du sie jetzt verkaufst, ist der gewinn steuerfrei, weil länger als 1 Jahr gehalten. Dh. du musst auch dem Finanzamt nichts melden, kannst es aber freiwillig trotzdem tun, wenn du dich dann besser fühlst. Die meisten sagen, dass du die Haltefrist ja leicht anhand der Blockchain nachweisen kannst (besonders wenn du sich nicht bewegt hast).
Ob das Finanzamt es anhand dessen auch sofort sieht und akzeptiert, kann ich dir aber natürlich nicht sagen. Auch nicht ob sie zufrieden sind, wenn du keinen Kaufbeleg oderso hast. Dies wären die einzigen Fragen, die für dich zu klären wären.

Grundsätzlich sollte man immer alles beim Finanzamt angeben, auch wenn wenn die Haltefrist > 1 Jahr ist und das Finanzamt alles durchwinkt. Diese Angabe ist meines Wissen NICHT freiwillig. Man will ja schließlich gegenüber dem Finanzamt auch einen lückenlose Akte haben. Falls das Finanzamt dann irgendwann auf die Idee kommt, einen für eine unangekündigte Prüfung herauszupicken, muss man dann die Ganzen Einnahmen vor X Jahren erklären. Besser ist dann immer direkt alles anzugeben und gut ist. Es schadet ja auch nicht, macht halt nur Arbeit.  

Da habe ich schon gegenteilige Meinungen gehört (u.a. von IUDICA siehe Link). Ich würde nur auf Aufforderung alles angeben. Einigen Leuten, die alles angegeben haben wurde explizit gesagt sie sollen das alles nur auf Aufforderung schicken.

Siehe auch
https://bitcointalksearch.org/topic/m.20889354
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October 20, 2017, 02:44:07 AM
Ich bin ein früher Bitcoin Einsteiger und solangsam möchte ich doch anfangen auszusteigen. Nachdem die 13 Seiten nun durchgelesen wurden bleiben mir noch einige Fragen.

Meine Problematik:
Ich habe meine Bitcoins von früher vor 2 Jahren durch einen Mixer gejagt. Daher kann ich nicht nachweisen, woher diese Bitcoins stammen. Ich schätze das ist ein Problem, selbst wenn die Bitcoins nun seit 2 Jahren unbewegt auf meinem Wallet liegen.

Kommen wir zu Problem Numero 2. Ich habe gelesen, dass ich jedes Jahr, eine Steuererklärung hätte machen müssen, um meine Gewinne/Verluste zu versteuern. Da ich heute davon das erste Mal etwas gelesen habe, habe ich das natürlich auch nicht getan.

Für nähere Hilfe und weitere Fragen bin ich auch bereit einen Steuerberater, der sich mit diesem Thema auskennt zu befragen. Falls ihr jemanden empfehlen könnt, gerne hier posten oder mir eine PN schicken.

Danke für die Hilfe!
Da müsstest du nochmal etwas genauer werden.
Nach dem was du aktuell schreibst, klingt es für mich so:
Coins gekauft und durch den Mixer. Danach 2 Jahre nicht bewegt.
Wenn das schon alles ist, dann hattest du ja nie einen Verkauf, auch nicht gegen altcoins oderso. Daher gibts auch nichts zu versteuern, alles gut.
Und wenn du sie jetzt verkaufst, ist der gewinn steuerfrei, weil länger als 1 Jahr gehalten. Dh. du musst auch dem Finanzamt nichts melden, kannst es aber freiwillig trotzdem tun, wenn du dich dann besser fühlst. Die meisten sagen, dass du die Haltefrist ja leicht anhand der Blockchain nachweisen kannst (besonders wenn du sich nicht bewegt hast).
Ob das Finanzamt es anhand dessen auch sofort sieht und akzeptiert, kann ich dir aber natürlich nicht sagen. Auch nicht ob sie zufrieden sind, wenn du keinen Kaufbeleg oderso hast. Dies wären die einzigen Fragen, die für dich zu klären wären.

Grundsätzlich sollte man immer alles beim Finanzamt angeben, auch wenn wenn die Haltefrist > 1 Jahr ist und das Finanzamt alles durchwinkt. Diese Angabe ist meines Wissen NICHT freiwillig. Man will ja schließlich gegenüber dem Finanzamt auch einen lückenlose Akte haben. Falls das Finanzamt dann irgendwann auf die Idee kommt, einen für eine unangekündigte Prüfung herauszupicken, muss man dann die Ganzen Einnahmen vor X Jahren erklären. Besser ist dann immer direkt alles anzugeben und gut ist. Es schadet ja auch nicht, macht halt nur Arbeit. 
sr. member
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October 20, 2017, 01:05:19 AM
Ja, Belege hätte ich jede Menge, nur ein unglaubliches Chaos  Wink und daher wäre das für mich durchaus ein gangbarer Weg.
Ja, habe auch bereits von einigen Usern hier und da gehört, dass das Finanzamt deren grobe "Balance vorher, Balance nachher" Rechnung akzeptiert hat.
Sie meinten sie würden dadurch zwar etwas mehr zahlen, als wenn mans ganz genau rechnet, aber dafür könne man sich riesigen Aufwand sparen.
Wie sie es ganz genau machen weiß ich allerdings nicht, will damit nur sagen, dass das Finanzamt scheinbar bereit ist sich auf "Deals" einzulassen (was ich eigentlich nicht gut finde, schließlich sollte jeder gleich behandelt werden)

@bonefish75:
Indirekt hab ich das bereits beantwortet, weil ich nicht explizit erwähnt hab, dass es imselben Jahr stattfinden muss.
Aber um ehrlich zu sein, kenne ich die ganz genauen Regelungen nicht, wieviel man wieviel Jahre vor oder rück-verrechnen darf.
Ich hab aber gehört, dass man auch über die Jahre verrechnen darf, doch wie genau, weiß ich nicht.
Wäre aber Unfug, wenn man nichts über die Jahre verrechnen dürfte.
Du könntest nochmal den User iudica um ne antwort bitten. Ich glaube er hatte es auch irgendwo schonmal geschrieben..

Meinst du mit mehrere Jahre rück-verrechnen bspw. für die ESt Erklärung 2017 Auflistung Balance 01.01.2015 - Balance 31.12.2017 ?

Wenn für 2015 und 2016 noch keine Steuer bezahlt worden ist, in 2017 dann aber schon - wäre das nicht indirekt Steuerhinterziehung?
ImI
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October 19, 2017, 08:05:50 PM
Also denkst du dass die Bank eher das Problem wird und wissen möchte woher das Geld stammt?

Ich weiß von Fällen in welchen die Bank Gelder zurück zu Kraken gesendet hat da die Belege ihnen nicht ausreichten bzw sie zu wenig Expertise hatten um die Belege zu verstehen.
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October 19, 2017, 07:52:08 PM
Also denkst du dass die Bank eher das Problem wird und wissen möchte woher das Geld stammt? Privat erstandene Bitcoins zu belegen ist leider schwer bis unmöglich.

Ich kenne mich mit dieser Thematik nicht aus. Daher die Frage nach "professioneller" Hilfe.
ImI
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October 19, 2017, 07:19:13 PM
Richtig. Ich habe die Coins 2010 nem Kumpel für ein paar Euro abgekauft. Davon habe ich natürlich keinen Beleg. Jetzt sind diese einen 6 stelligen Betrag Wert. Wenn diese Summe einfach so auf mein Bankkonto eingeht kann ich mir kaum vorstellen dass da keine Fragen aufkommen. Keine Ahnung ob man die wahre Geschichte à la "Vom Kumpel gekauft, aus Privatsphäregründen durch Mixer gejagt und Jahre nicht angefasst" glaubt. Falls jemand schon in einer ähnlichen Situation war wäre es super wenn er sich melden könnte.

Nur damit ich das richtig verstanden habe. Wenn die Coins nur auf dem Wallet Jahr für Jahr Gewinn machen muss nichts versteuert werden. Steuern werden nur fällig, im Tausch von Coins nach echtem Geld. Dann hätte sich mein zweites Problem erledigt.

Dein Problem dürften Geldwäschebestimmungen sein. Ich denke nicht das eine Bank einen mittleren bis hohen 6-stelligen Betrag von einer Bitcoinbörse annehmen würde ohne Hintergrundchecks.
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October 19, 2017, 07:08:08 PM
Richtig. Ich habe die Coins 2010 nem Kumpel für ein paar Euro abgekauft. Davon habe ich natürlich keinen Beleg. Jetzt sind diese einen 6 stelligen Betrag Wert. Wenn diese Summe einfach so auf mein Bankkonto eingeht kann ich mir kaum vorstellen dass da keine Fragen aufkommen. Keine Ahnung ob man die wahre Geschichte à la "Vom Kumpel gekauft, aus Privatsphäregründen durch Mixer gejagt und Jahre nicht angefasst" glaubt. Falls jemand schon in einer ähnlichen Situation war wäre es super wenn er sich melden könnte.

Nur damit ich das richtig verstanden habe. Wenn die Coins nur auf dem Wallet Jahr für Jahr Gewinn machen muss nichts versteuert werden. Steuern werden nur fällig, im Tausch von Coins nach echtem Geld. Dann hätte sich mein zweites Problem erledigt.
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October 19, 2017, 06:17:33 PM
Ich bin ein früher Bitcoin Einsteiger und solangsam möchte ich doch anfangen auszusteigen. Nachdem die 13 Seiten nun durchgelesen wurden bleiben mir noch einige Fragen.

Meine Problematik:
Ich habe meine Bitcoins von früher vor 2 Jahren durch einen Mixer gejagt. Daher kann ich nicht nachweisen, woher diese Bitcoins stammen. Ich schätze das ist ein Problem, selbst wenn die Bitcoins nun seit 2 Jahren unbewegt auf meinem Wallet liegen.

Kommen wir zu Problem Numero 2. Ich habe gelesen, dass ich jedes Jahr, eine Steuererklärung hätte machen müssen, um meine Gewinne/Verluste zu versteuern. Da ich heute davon das erste Mal etwas gelesen habe, habe ich das natürlich auch nicht getan.

Für nähere Hilfe und weitere Fragen bin ich auch bereit einen Steuerberater, der sich mit diesem Thema auskennt zu befragen. Falls ihr jemanden empfehlen könnt, gerne hier posten oder mir eine PN schicken.

Danke für die Hilfe!
Da müsstest du nochmal etwas genauer werden.
Nach dem was du aktuell schreibst, klingt es für mich so:
Coins gekauft und durch den Mixer. Danach 2 Jahre nicht bewegt.
Wenn das schon alles ist, dann hattest du ja nie einen Verkauf, auch nicht gegen altcoins oderso. Daher gibts auch nichts zu versteuern, alles gut.
Und wenn du sie jetzt verkaufst, ist der gewinn steuerfrei, weil länger als 1 Jahr gehalten. Dh. du musst auch dem Finanzamt nichts melden, kannst es aber freiwillig trotzdem tun, wenn du dich dann besser fühlst. Die meisten sagen, dass du die Haltefrist ja leicht anhand der Blockchain nachweisen kannst (besonders wenn du sich nicht bewegt hast).
Ob das Finanzamt es anhand dessen auch sofort sieht und akzeptiert, kann ich dir aber natürlich nicht sagen. Auch nicht ob sie zufrieden sind, wenn du keinen Kaufbeleg oderso hast. Dies wären die einzigen Fragen, die für dich zu klären wären.
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October 19, 2017, 05:53:14 PM
Ich bin ein früher Bitcoin Einsteiger und solangsam möchte ich doch anfangen auszusteigen. Nachdem die 13 Seiten nun durchgelesen wurden bleiben mir noch einige Fragen.

Meine Problematik:
Ich habe meine Bitcoins von früher vor 2 Jahren durch einen Mixer gejagt. Daher kann ich nicht nachweisen, woher diese Bitcoins stammen. Ich schätze das ist ein Problem, selbst wenn die Bitcoins nun seit 2 Jahren unbewegt auf meinem Wallet liegen.

Kommen wir zu Problem Numero 2. Ich habe gelesen, dass ich jedes Jahr, eine Steuererklärung hätte machen müssen, um meine Gewinne/Verluste zu versteuern. Da ich heute davon das erste Mal etwas gelesen habe, habe ich das natürlich auch nicht getan.

Für nähere Hilfe und weitere Fragen bin ich auch bereit einen Steuerberater, der sich mit diesem Thema auskennt zu befragen. Falls ihr jemanden empfehlen könnt, gerne hier posten oder mir eine PN schicken.

Danke für die Hilfe!
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October 19, 2017, 04:00:32 PM
Ja, Belege hätte ich jede Menge, nur ein unglaubliches Chaos  Wink und daher wäre das für mich durchaus ein gangbarer Weg.
Ja, habe auch bereits von einigen Usern hier und da gehört, dass das Finanzamt deren grobe "Balance vorher, Balance nachher" Rechnung akzeptiert hat.
Sie meinten sie würden dadurch zwar etwas mehr zahlen, als wenn mans ganz genau rechnet, aber dafür könne man sich riesigen Aufwand sparen.
Wie sie es ganz genau machen weiß ich allerdings nicht, will damit nur sagen, dass das Finanzamt scheinbar bereit ist sich auf "Deals" einzulassen (was ich eigentlich nicht gut finde, schließlich sollte jeder gleich behandelt werden)

@bonefish75:
Indirekt hab ich das bereits beantwortet, weil ich nicht explizit erwähnt hab, dass es imselben Jahr stattfinden muss.
Aber um ehrlich zu sein, kenne ich die ganz genauen Regelungen nicht, wieviel man wieviel Jahre vor oder rück-verrechnen darf.
Ich hab aber gehört, dass man auch über die Jahre verrechnen darf, doch wie genau, weiß ich nicht.
Wäre aber Unfug, wenn man nichts über die Jahre verrechnen dürfte.
Du könntest nochmal den User iudica um ne antwort bitten. Ich glaube er hatte es auch irgendwo schonmal geschrieben..
ImI
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Activity: 1946
Merit: 1019
October 19, 2017, 02:13:24 PM
Wäre es eigentlich möglich anstatt alles haargenau aufzuzählen und zu berechnen einfach das gesamte Kryptoportfolio als zu versteuerndes Einkommen zu bewerten?
Eigentlich nein.
In der Praxis ist das aber durchaus denkbar.
Eine einfache Gewinn- und Verlustrechnung, bei der du den Gesamtwert deines Portfolios am 31.Dezember mit dem Wert vom 1.Januar vergleichst, ergibt zwangsläufig die mathematische Obergrenze deines zu versteuernden Einkommens (vorausgesetzt, du hast natürlich zwischendrin nichts ausgecasht, das müsstest du dann natürlich dazu addieren).
Insofern wird das Finanzamt vermutlich deine GuV akzeptieren.

Grundsätzlich aber gilt die Belegpflicht, und die ist mit der GuV nicht erfüllt, theoretisch könnte also das Finanzamt deine GuV nehmen und selbst einfach noch etwas dazu schätzen, weil du nicht ausreichend belegt hast, wie du zu deiner Rechnung kommst.
Das könnte also am Ende dazu führen, dass du noch mehr Steuern bezahlst, als du selbst bei ungünstigster korrekter Rechnung schuldest.

Ergo: Belege sammeln ist schon sinnvoll.

Ja, Belege hätte ich jede Menge, nur ein unglaubliches Chaos  Wink und daher wäre das für mich durchaus ein gangbarer Weg.
qwk
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Shitcoin Minimalist
October 19, 2017, 01:57:18 PM
Wäre es eigentlich möglich anstatt alles haargenau aufzuzählen und zu berechnen einfach das gesamte Kryptoportfolio als zu versteuerndes Einkommen zu bewerten?
Eigentlich nein.
In der Praxis ist das aber durchaus denkbar.
Eine einfache Gewinn- und Verlustrechnung, bei der du den Gesamtwert deines Portfolios am 31.Dezember mit dem Wert vom 1.Januar vergleichst, ergibt zwangsläufig die mathematische Obergrenze deines zu versteuernden Einkommens (vorausgesetzt, du hast natürlich zwischendrin nichts ausgecasht, das müsstest du dann natürlich dazu addieren).
Insofern wird das Finanzamt vermutlich deine GuV akzeptieren.

Grundsätzlich aber gilt die Belegpflicht, und die ist mit der GuV nicht erfüllt, theoretisch könnte also das Finanzamt deine GuV nehmen und selbst einfach noch etwas dazu schätzen, weil du nicht ausreichend belegt hast, wie du zu deiner Rechnung kommst.
Das könnte also am Ende dazu führen, dass du noch mehr Steuern bezahlst, als du selbst bei ungünstigster korrekter Rechnung schuldest.

Ergo: Belege sammeln ist schon sinnvoll.
ImI
legendary
Activity: 1946
Merit: 1019
October 19, 2017, 01:10:36 PM
Mal eine Frage an die Steuerexperten hier:

Wäre es eigentlich möglich anstatt alles haargenau aufzuzählen und zu berechnen einfach das gesamte Kryptoportfolio als zu versteuerndes Einkommen zu bewerten?  Smiley
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October 19, 2017, 12:19:46 PM
Hallo Serpens,
 
Sorry, wollte dich nicht verärgern. Ich habe mich in der Tat von Anfang an nicht klar ausgedrückt und das führte leider zu diesem Chaos. Sorry an Alle.

Deine Antwort war für mich klar verständlich. Allerdings hat sich ja der Sachverhalt durch meine weiteren Ergänzngen etwas geändert. In meinem aktuellen Beispiel habe ich ja den zeitlichen Versatz (neues Jahr). Und da ist mir nicht ganz klar wie es sich dann verhält.

Kann ich Gewinne auch dann mit Verlusten verrechnen, wenn anderes Jahr oder 1-2 Jahre dazwischen liegen?

Beispiel 1:
Gewinn 2018 innerhalb Haltefrist und Verkauf in 2018. Verlust 2019 außerhalb Haltefrist und Verkauf 2019.
Verrechnung möglich?

Beispiel 2:
Gewinn 2018 innerhalb Haltefrist und Verkauf in 2018. Verlust 2019 innerhalb Haltefrist und Verkauf 2019.
Verrechnung möglich?

Vielen Dank und sorry nochmal.
legendary
Activity: 2898
Merit: 1127
October 19, 2017, 07:45:13 AM
Sorry, ich meinte ich verkaufe 500 Coins für 1 Euro. Also Totalverlust. Also in Summe kein Gewinn und kein Verlust, jedoch zeitlicher Versatz. Muss ich für die Gewinne in 2018 Steuern zahlen, obwohl ich 2019 eine Verlust erlitten habe? Oder kann ich das miteinander verrechnen?
sag mal missachtest du absichtlich meinen Post? Alles was du gerade fragst hab ich doch schon direkt als erster auf deine Frage geantwortet ?!
siehe hier:
Hallo Leite,

grds. ist mir nun vieles hinsichtlich Haltefristenusw. klar. Eine Frage habe ich jedoch noch.

Angenommen ich kaufe für 1.000 Euro 1.000 Coins ein und verkaufe dann innerhalb eines Jahres aufgrund einem Kursanstieg 500 Coins für 1.000 Euro, sind dann Steuern zu zahlen? Effektiv habe ich ansich ja noch keinen Gewinn erwirtschaftet. Also zumindest für mein Verständnis.
Du rechnest einfach "pro Coin". Dh. du hast 1 €/coin bezahlt und nun 2€/coin erhalten, wobei du nur 500 coins verkauft hast.
Daher hast du hier einen Gewinn von 500€ gemacht. Was dann mit deinen weiteren 500 coins passiert, ist egal. die 500€ müssen versteuert werden.
Natürlich kannst du Verluste und Gewinne zusammenrechnen. Sobald du die anderen 500 coins verkaufst und dabei zb 500€ verlust machst (im vergleich zum einkaufspreis), dann bist du im endeffekt bei +-0, auch steuerlich.  
Bei überschreiten der Haltefrist von 1 Jahr (falls du die andern 500 erst nach nem jahr verkaufst) sind aber weder Gewinne noch Verluste zu versteuern, also bei verkauf nach Haltefrsit zählen deine Verluste auch nicht mehr und du kannst sie nicht mit Gewinnen verrechnen.
member
Activity: 112
Merit: 11
October 19, 2017, 03:24:07 AM
Sorry, ich meinte ich verkaufe 500 Coins für 1 Euro. Also Totalverlust. Also in Summe kein Gewinn und kein Verlust, jedoch zeitlicher Versatz. Muss ich für die Gewinne in 2018 Steuern zahlen, obwohl ich 2019 eine Verlust erlitten habe? Oder kann ich das miteinander verrechnen?

Dein Text ist leicht verwirrend .. zunächst redest du von "Totalverlust", dann wiederum von "kein Gewinn und kein Verlust" :-)

Du machst ja die Steuern immer für ein Jahr. Einen Übertrag ins nächste Jahr gibt es soweit ich weiß nicht. Also alte Verluste gegen rechnen gibts nicht, nur für das jeweilige Jahr.   
member
Activity: 66
Merit: 10
October 19, 2017, 01:10:03 AM
Sorry, ich meinte ich verkaufe 500 Coins für 1 Euro. Also Totalverlust. Also in Summe kein Gewinn und kein Verlust, jedoch zeitlicher Versatz. Muss ich für die Gewinne in 2018 Steuern zahlen, obwohl ich 2019 eine Verlust erlitten habe? Oder kann ich das miteinander verrechnen?
full member
Activity: 329
Merit: 101
October 18, 2017, 04:07:55 PM
Hallo Leite,

grds. ist mir nun vieles hinsichtlich Haltefristenusw. klar. Eine Frage habe ich jedoch noch.

Angenommen ich kaufe für 1.000 Euro 1.000 Coins ein und verkaufe dann innerhalb eines Jahres aufgrund einem Kursanstieg 500 Coins für 1.000 Euro, sind dann Steuern zu zahlen? Effektiv habe ich ansich ja noch keinen Gewinn erwirtschaftet. Also zumindest für mein Verständnis.

Dreisatz Ankauf:

1.000 Euro = 1.000 Coins
1 Euro = 1 Coin

Dreisatz Verkauf:

1.000 Euro = 500 Coins
2 Euro = 1 Coin

Differenz zwischen An- und Verkauf ist dein Gewinn/Verlust. Ich glaub du musst das Rechnen nochmal etwas üben.  Wink

Edit: Mist, zu spät  Roll Eyes

Hi,

Rechnen klappt schon. Wollte eigentlich darauf hinaus, dass ich mit den restlichen Coins ja evtl. einen Totalverlust erleide. Daher anders ausgedrückt, wenn ich 2018 500 Coins für 1000 Euro verkaufe und 2019 für die restlichen Coins für zum Beispiel 1 Euro verkaufe, wird dann ja die Steuer nicht fällig, korrekt? Geht mir nur drum ob ich künftig zumindest mein Invest sichern möchte.

Verkaufst du die ersten 500 Coins für 1.000€ innerhalb eines Jahres, dann ist dieser Gewinn selbstverständlich steuerpflichtig. Sofern du die Coins generell für 1€ (Kaufpreis) wieder verkaufst, hast du weder Gewinn, noch Verlust, dann spielt auch die Jahresfrist keine Rolle und dieser Trade wäre steuerfrei.
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