wenn ich jetzt 2017 Altcoins zu Bitcoin verkaufe, sagen wir im Wert von 30k EUR. Und dann fällt 2018 der Preis von Bitcoin um ein Drittel. Dann habe ich zu dem Zeitpunkt, an dem ich Steuern zahlen muss, nur noch 10k EUR in Bitcoin. Wenn ich jetzt auf 30k Gewinn aus 2017 30% Steuern zahlen müsste, dann würde das bedeuten, dass ich zum Zeitpunkt der Steuerzahlung alles weggeben müsste was ich habe. Das kann ja irgendwie nicht der Sinn der Sache sein, oder?
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Wäre es also möglich, wenn ich nur Steuern auf reales Einkommen bezahle, in Euro? Und dann um es zu belegen eben die letzten Jahre zurückgehe und die "Entstehungsgeschichte" dieses Realgewinns belege.
Ich würde dann dem Finanzamt einfach sagen, ok, schau hier sind meine Kontoauszüge, ich habe in dem Jahr soundsoviel Einnahmen aus Krypto-Investment-Tätigkeiten gehabt, die Belege für alle einzelnen Trades sind im Anhang. Das wäre nach meinem Bauchgefühl absolut gerechtfertigt und fair, da ich genau das versteuere was ich tatsächlich an Gewinn herausziehen konnte.
Dem FA geht es nicht um "Fairness", sondern um die Einhaltung der Steuergesetze. Und die sind nunmal eindeutig.
In der Praxis gibt es einen "Trick", mit dem du um die Steuern herumkommst. Verschleppe die Steuererklärung und realisiere die Verluste, dann verrechnest du die Verluste mit den Gewinnen bei der verspäteten Abgabe der Steuererklärung.
Wenn das FA vorher dahinter kommt, wird das Steuerhinterziehung oder zumindest -verkürzung sein.
Ich gehe davon aus, dass die Finanzämter letztlich kein Interesse daran haben, in einem Jahr 100.000 EUR Steuern zu kassieren, nur um dann im nächsten Jahr wieder 100.000 EUR zu erstatten, insofern könnte ich mir vorstellen, dass ein solches Vorgehen zumindest auf ein gewisses "Verständnis" bei den jeweiligen Sachbearbeitern im FA stoßen
könnte. Andererseits ist und bleibt es illegal.
Insofern werde ich die beschriebene Methode auch nicht empfehlen, und verweise im Zweifelsfall an einen Steuerberater (der aber vermutlich "herumdrucksen" wird wie ich).
Aus der FAQ:
Steuerfalle: wenn ihr in 2017 dicke Gewinne z.B. mit Altcoin-Trading eingefahren habt, kann es sein, dass ihr hierfür über 40% Steuern zu bezahlen habt, selbst wenn ihr euch keinen einzigen Euro-Cent aufs Konto habt auszahlen lassen! Diese Steuern müsst ihr dieses Jahr bezahlen. Es kann sein, dass eure Coins, die ihr jetzt noch habt, für diese Steuern nicht mehr ausreichen. Es gibt in solchen Fällen Lösungen. Ihr werdet nicht im Schuldturm landen. Aber ihr solltet euch jetzt mit dem Thema auseinandersetzen. Wenn ihr es versäumt, zu handeln, kann es sein, dass ihr um diese Steuern nicht mehr herumkommt!
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Muss ich Steuern bezahlen, obwohl der Wert meiner Coins jetzt „zu niedrig“ ist?
Ja. Nehmen wir an, man hat im letzten Jahr eine Million Gewinn gemacht, und muss nun 400.000 EUR Steuern bezahlen. Da der Kurs aber gefallen ist, hat man nur noch Coins im Wert von 200.000 EUR. In diesem Fall hat man Pech gehabt. Das Finanzamt wird die volle Summe haben wollen.
Man darf im folgenden Jahr Verluste wiederum mit den Gewinnen verrechnen.
Aber: hierfür ist es notwendig, die Verluste auch tatsächlich zu realisieren! D.h., man muss seine nun "wertloseren" Coins unbedingt einmal vor Ablauf der Haltefrist von einem Jahr verkaufen. Danach darf man diese selbstverständlich wieder zurückkaufen. Behält man die Coins länger als 360 Tage, ist der Verkauf steuerfrei, man macht also auch keinen Verlust mehr, den man verrechnen kann!
Kann ich Verluste aus einem Jahr im nächsten Jahr geltend machen?
Ja. Innerhalb einer Einkunftsart ist ein Verlustvortrag möglich.
Auch ein Verrechnen der Verluste aus einem Jahr mit den Gewinnen aus dem Vorjahr ist möglich (s.o.).